01.11.2003 | Originalien
Immunhistochemischer Nachweis veränderter Low-density-Lipoproteine (ox-LDL) in der Gefäßwand bei Patienten mit Arteriitis temporalis
verfasst von:
Dr. S. C. Beutelspacher, N. Serbecic, F. Tamaddon, M. Mehrabi, H. E. Voelcker
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 11/2003
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Zusammenfassung
Hintergrund und Ziele
Neuere Untersuchungen bei Patienten mit Arteriitis temporalis weisen auf eine pathogenetische Rolle der Lipidperoxidation hin. Es besteht eine enge anatomische Beziehung zwischen zerstörten Gefäßwandstrukturen und Produktion freier Sauerstoffradikale.
Patienten und Methoden
Temporalarterien von 23 Patienten wurden isoliert und ox-LDL immunhistochemisch quantifiziert. Die Auswertung erfolgte mittels computergestützter Planimetrie.
Ergebnisse
Die Anreicherung von ox-LDL in der Gefäßwand der Temporalarterien war in der Patientengruppe mit Arteriitis temporalis deutlich höher (n=11) als in der gesunden Kontrollgruppe (n=12). Betroffen waren sowohl Intima (16,9±4,2% vs. 11,25±2,3%; p<0,01) als auch Media (9,6±2,4% vs. 6,75±1,8%; p<0,01) der Arterien. Vergleichbar waren die Ergebnisse bezüglich der Intensität der Färbung aufgrund der ox-LDL-Anreicherung: Auch hier war die Intensität der ox-LDL Anfärbung in der Intima (2,8±0,5 eU vs. 1,7±0,4 eU; p<0,01) und der Media in der kranken Gruppe größer (1,55±0,5 eU vs. 1,04±0,6 eU; p<0,01).
Schlussfolgerung
Die quantitativ stärkste Anreicherung von ox-LDL findet sich vor allem in der Intima an der Grenze zur Media und ist anatomisch und histomorphologisch eng korreliert mit einer kongruenten Destruktion der Elastica interna und angrenzender Gewebsstrukturen, wodurch die Migration von glatten Muskelzellen und entzündlichem Infiltrat erleichtert wird.