Erschienen in:
21.07.2020 | Fieberkrämpfe | Konsensuspapiere
Empfehlungen zum Vorgehen bei Auftreten ungewöhnlicher neurologischer Symptome in zeitlichem Zusammenhang mit Impfungen im Kindes- und Jugendalter
Aktualisierte Stellungnahme der Kommission für Infektionskrankheiten und Impffragen der DAKJ (Juni 2020)
verfasst von:
Prof. Dr. med. Hans-Iko Huppertz, Kommission für Infektionskrankheiten und Impffragen der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendmedizin e. V. (DAKJ)
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
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Ausgabe 1/2021
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Zusammenfassung
Impfungen werden oft in einem Alter durchgeführt, in dem sich viele neurologische Erkrankungen des Kindes- und Jugendalters manifestieren. Fieberkrämpfe können bei entsprechender genetischer Disposition nach Impfungen auftreten. Das Auftreten einer Narkolepsie wurde gehäuft nach pandemischer Influenza-A-H1N1-Impfung beschrieben. Die Kausalität ist nicht gesichert. Nicht eindeutig sind die Daten für Influenza-Impfung und Guillain-Barré-Syndrom. Es wurde zweifelsfrei widerlegt, dass Impfungen neurologische Erkrankungen wie Autismus verursachen oder multiple Sklerose auslösen könnten. Zusammenfassend gibt es zurzeit keinen gesicherten Anhalt für das Auftreten chronischer neurologischer Erkrankungen infolge in Deutschland allgemein empfohlener Impfungen. Zeigen sich in zeitlichem Zusammenhang mit Impfungen ungewöhnliche neurologische Symptome, ist eine umfangreiche Abklärung notwendig, um einen kausalen Zusammenhang auszuschließen bzw. von der Impfung unabhängige Erkrankungen nachzuweisen. Die Stellungnahme gibt konkrete Empfehlungen zum Vorgehen bei in zeitlichem Zusammenhang mit Impfungen auftretenden neurologischen Symptomen bezüglich Anamnese, Initialdiagnostik, exakter und zeitnaher Dokumentation und Meldepflicht. Sie macht Vorschläge zu der im weiteren Verlauf durchzuführenden differenzialdiagnostischen Abklärung ursächlicher neurologischer Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter.