Erschienen in:
07.09.2021 | Humane Papillomviren | Konsensuspapiere
Zeitgerechtes Impfen bei Kindern und Jugendlichen
Stellungnahme der Kommission für Infektionskrankheiten und Impffragen der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendmedizin (DAKJ), Mai 2021
verfasst von:
Prof. Dr. med. Hans-Iko Huppertz, Kommission für Infektionskrankheiten und Impffragen der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendmedizin e. V. (DAKJ)
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
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Ausgabe 3/2022
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Zusammenfassung
Für diese Stellungnahme werden verfügbare Daten zu den Impfzeitpunkten bei einigen Standardimpfungen von Kindern und Jugendlichen analysiert und bewertet. Bei den meisten dieser Impfungen sind die Impfquoten bei Einschulung auf einem befriedigenden Niveau. Alle Impfungen erfolgen jedoch bei einer großen Zahl von Kindern später als empfohlen, und Impfserien werden oftmals nicht im empfohlenen Zeitrahmen abgeschlossen. Einige Kinder erhalten manche Impfungen gar nicht. Die Impfquoten weisen große regionale Unterschiede auf. Das hat verschiedene Konsequenzen. Kinder sind einer erhöhten Infektionsgefahr ausgesetzt, und Herdenschutz stellt sich spät oder nicht ausreichend ein, wie am Beispiel von Pertussis, Masern und Rotaviren gezeigt wird. Gründe für eine verzögerte Impfteilnahme sind vielfältig. Sie liegen zum einen in den Lebensverhältnissen der Familien sowie persönlichen Vorbehalten und Sorgen der Eltern. Entscheidend ist in besonderer Weise die Einstellung des impfenden Arztes. Die Kommission macht Vorschläge zum zeitgerechten Impfen von Kindern und Jugendlichen. Die üblichen Impfroutinen in den Praxen müssen überdacht werden und dringend besser an die Empfehlungen angepasst werden. Die Barrieren für die Teilnahme an einer Impfung sollten niedrig sein, der Zugang so einfach wie möglich.