Erschienen in:
01.05.2013 | Leitthema
Impfstatus von Erwachsenen in Deutschland
Ergebnisse der Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland (DEGS1)
verfasst von:
Dr. C. Poethko-Müller, MSc, R. Schmitz
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
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Ausgabe 5-6/2013
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Zusammenfassung
In Deutschland werden Impfquoten nicht über ein Impfregister erfasst. Die bevölkerungsrepräsentative Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland (DEGS1) ist ein Baustein für das Monitoring der Durchimpfung. Zur Erhebung der Impfdaten wurden Impfpässe und Befragungsdaten genutzt. Der Tetanus- und Diphtherie-Impfstatus Erwachsener ist besser als vor 10 Jahren im „Bundes-Gesundheitssurvey 1998“, dennoch haben immer noch 28,6 % der Bevölkerung in den letzten 10 Jahren keine Tetanusimpfung und 42,9 % keine Diphtherieimpfung erhalten. Insbesondere bei Älteren, bei Erwachsenen mit niedrigem sozioökonomischem Status und in Westdeutschland bestehen Impflücken. Nur 11,8 % der Frauen und 9,4 % der Männer in Westdeutschland haben innerhalb der letzten 10 Jahre eine Impfung gegen Pertussis erhalten; die Durchimpfung ist in Ostdeutschland doppelt so hoch. Die seit 2009 bestehende Empfehlung, mit der nächstanstehenden Tetanusimpfung gleichzeitig gegen Pertussis zu impfen, lässt jedoch einen Anstieg der Durchimpfung erwarten. Im Vergleich zu den jährlichen Impfraten gegen Influenza ist der Anteil jemals gegen Influenza geimpfter Erwachsener höher. Allerdings liegt bei Frauen und Männern im Alter über 60 Jahren selbst die Lebenszeitprävalenz deutlich unter der von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlenen jährlichen Impfrate von 75 %.