Skip to main content
Erschienen in:

11.12.2024 | Impfungen | Industrieforum

Endlich volljährig: Die HPV-Impfung wird 18!

verfasst von: Dr. Beate Fessler

Erschienen in: Pädiatrie | Ausgabe 6/2024

Einloggen, um Zugang zu erhalten

Auszug

Die Impfung gegen humane Papillomaviren (HPV) wird 18 Jahre alt. Im September 2006 kam der erste HPV-Impfstoff (Gardasil®) in Europa auf den Markt. „Zeit für einen Rückblick“, meinte Prof. Dr. Monika Hampl, Düsseldorf. Infektionen mit HPV gehören zu den häufigsten sexuell übertragbaren Infekten, wie etwa Genitalwarzen, Gebärmutterhalskrebs und Analkarzinome. „Wichtigste Präventionsmaßnahme, um bestimmten HPV-assoziierten Erkrankungen vorzubeugen, ist die HPV-Impfung“, so Hampl. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt zur Reduktion der Krankheitslast durch bestimme HPV-assoziierte Tumoren eine frühzeitige Impfung im Alter von neun bis 14 Jahren. Versäumte Impfungen sollen bis zum Tag vor dem 18. Geburtstag nachgeholt werden. Mittlerweile können sich auch volljährige Personen gegen HPV impfen lassen, denn junge Erwachsene können individuell von einer Impfung profitieren - auch wenn sie bereits infiziert sind. Trotz vorhandener Studiendaten, die Impfempfehlung durch die STIKO und die volle Erstattung der Impfung durch die Krankenkassen sind jedoch nicht genügend Jugendliche in Deutschland vollständig gegen HPV geimpft [Rieck T. RKI Epid Bull. 2022; 48:3-25]. Laut Robert Koch-Institut (RKI) und World Health Organization (WHO) lag Deutschland im Jahr 2019 bei den HPV-Impfquoten für eine vollständige Impfserie bei 15-jährigen Mädchen in 25 europäischen Ländern lediglich auf Platz 17. Die höchsten HPV-Impfquoten zählten Portugal mit 95 %, Island mit 88 % und Norwegen mit 87 % [Takla A et al. Epid Bull. 2022;48:203-11]. Noch schlechter ist es mit der Impfquote bei Jungen gestellt. Bei den 18-Jährigen ist nicht einmal jeder Zehnte vollständig geimpft. Für Deutschland wird deshalb ein organisiertes und schulbasiertes HPV-Impfprogramm für Mädchen und Jungen gefordert. „Ärztinnen und Ärzte nehmen bei der Steigerung der Impfquoten eine Schlüsselrolle ein“, betonte Hampl. …
Metadaten
Titel
Endlich volljährig: Die HPV-Impfung wird 18!
verfasst von
Dr. Beate Fessler
Publikationsdatum
11.12.2024
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
Pädiatrie / Ausgabe 6/2024
Print ISSN: 1867-2132
Elektronische ISSN: 2196-6443
DOI
https://doi.org/10.1007/s15014-024-5576-0

Passend zum Thema

ANZEIGE

Endlich volljährig! – Die HPV-Impfung wird 18!

Der erste Impfstoff gegen Humane Papillomviren (HPV) ist vor 18 Jahren – im September 2006 – auf den Markt gekommen. Was ist seitdem passiert? Welchen Herausforderungen müssen wir uns heute stellen?

ANZEIGE

Pneumokokken-Impfschutz bei den Kleinsten oft unvollständig

Rund einem Viertel aller Kinder bis zum 2. Lebensjahr fehlt ein ausreichender Pneumokokken-Impfschutz. Doch warum ist eine frühzeitige Säuglingsimpfung wichtig?

ANZEIGE

Impfstoffe – Krankheiten vorbeugen, bevor sie entstehen

Seit mehr als 130 Jahren entwickelt und produziert MSD Impfstoffe für alle Altersgruppen. Hier finden Sie nützliche Informationen und Praxismaterialien rund um das Thema Impfen.

MSD Sharp & Dohme GmbH

Aktuelle Kurse aus dieser Zeitschrift

Husten – zwischen nervig und nötig

CME: 2 Punkte

Husten nervt. Unsummen werden Jahr für Jahr für Hustensäfte ausgegeben, um das Symptom zu beseitigen oder zumindest erträglicher zu machen. Keines der Mittel scheint richtig zu wirken. Offensichtlich ist Husten so nötig, dass er sich durch Medikamente nicht einfach unterdrücken lässt. Im folgenden CME-Kurs geht es darum, neutral an das Thema Husten heranzugehen, letztlich sogar das Positive herauszustellen.

Hirntumoren im Kindes- und Jugendalter

CME: 2 Punkte

Hirntumoren sind die häufigsten soliden Neoplasien im Kindes- und Jugendalter. Fortschritte in der molekulargenetischen Entschlüsselung dieser Tumoren haben in jüngster Zeit zu einer genaueren Klassifizierung und zur Etablierung neuer adjuvanter Behandlungsmodalitäten geführt. Zudem wurden Techniken entwickelt, die eine funktionserhaltende und präzise Tumoroperation erlauben. Dies führt bei den meisten Tumorarten zu einer verbesserten Prognose in Bezug auf Überleben und Lebensqualität.

Angeborene Herzfehler aus der Perspektive der Kinderkardiologie

CME: 2 Punkte

Angeborene Herzfehler sind die häufigsten Fehlbildungen im Säuglingsalter. Sie erfordern eine lebenslange medizinische Begleitung. Von der fetalen Echokardiografie bis hin zur Betreuung im Erwachsenenalter – Kinderkardiologinnen und -kardiologen begleiten ihre Patientinnen und Patienten durch alle Lebensphasen.

Thrombosen bei Kindern und Jugendlichen

CME: 2 Punkte

In der Pädiatrie sind Thrombosen eine seltene, aber ernstzunehmende Erkrankung. Von venösen und arteriellen Thromboembolien bis hin zu zentralen Venenkatheter-assoziierten Thrombosen gibt es verschiedene Erscheinungsformen und Risikofaktoren, die eine rechtzeitige Diagnose und angemessene Therapie erschweren können. Ein gutes Verständnis dieser Erkrankungen ist entscheidend, um Komplikationen zu vermeiden und die Lebensqualität der betroffenen Kinder und Jugendlichen zu verbessern.