Erschienen in:
20.10.2021 | COVID-19 | Leitthema
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Impfen in der Schwangerschaft
verfasst von:
Dr. M. Röbl-Mathieu, M. Terhardt
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
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Ausgabe 11/2021
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Zusammenfassung
Hintergrund
Schwangere, Feten und Säuglinge weisen aufgrund von Besonderheiten ihres Immunsystems eine erhöhte infektionsbedingte Morbidität und Mortalität auf, die durch den Einsatz von Impfungen während der Schwangerschaft reduziert werden kann.
Ziel
In diesem Beitrag werden die Wirkungsweise, die Evidenz der zu erwartenden Effekte, Kontraindikationen und mögliche Nebenwirkungen von Impfungen in der Schwangerschaft erläutert.
Methode
Es wurde eine selektive Literaturrecherche unter besonderer Berücksichtigung der Empfehlungen der Ständigen Impfkommission am Robert Koch-Institut (STIKO) und einschlägiger Leitlinien durchgeführt.
Ergebnisse
Impfungen in der Schwangerschaft schützen die werdende Mutter vor schweren Verläufen einzelner Infektionskrankheiten und damit verbundenen Schwangerschaftskomplikationen. Zudem vermitteln sie dem Neugeborenen durch die vertikale Übertragung mütterlicher Antikörper einen passiven Immunschutz vor lebensbedrohlichen Infektionen. Für die Impfung mit inaktivierten Impfstoffen gegen Tetanus, Influenza und Pertussis sind Wirksamkeit und Sicherheit gut belegt. Impfungen mit Lebendvakzinen sind wegen ihres theoretischen Risikos für den Fetus kontraindiziert. Die Datenlage zur Anwendung der Impfstoffe gegen die „coronavirus disease 2019“ (COVID 19) ist noch limitiert.
Diskussion
Impfungen in der Schwangerschaft zielen auf den direkten Schutz der Schwangeren durch aktive Immunisierung und/oder des Kindes durch natürliche passive Immunisierung. Schwangere sollten von einer indizierten Impfung zum eigenen Schutz und dem des Kindes nicht ausgeschlossen werden. Zusätzliche sinnvolle Maßnahmen zum Schutz der Gesundheit von Mutter und Kind sind die Impfung enger Kontaktpersonen sowie das Schließen relevanter Impflücken junger Erwachsener, insbesondere bei Frauen im gebärfähigen Alter.