Erschienen in:
07.07.2022 | Implantatassoziierte Infekte | Kasuistiken
Symphyseninstabilität mit Infekt
Rekonstruktion mittels Tantalum-Cage und silberbeschichteter ITS-Platte nach periimplantärem Infekt mit MRSE nach osteosynthetischer Stabilisierung einer Becken-C-Verletzung
verfasst von:
Dr. med. Florian Kratzer, Markus Beck, Stefan Hauck, Matthias Militz, Alexander Woltmann
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 6/2023
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Zusammenfassung
Insgesamt sind symptomatische Pseudarthrosen nach Beckenringfrakturen selten. Eine Pseudarthrose am hinteren Beckenring führt häufig zu persistierenden Beschwerden, bedingt durch die bestehende Instabilität und bedarf daher einer konsequenten Therapie, die in der Wiederherstellung des Beckenrings besteht. In den Fällen einer nachgewiesenen Pseudarthrose findet sich jedoch häufig ein Keimnachweis, insbesondere im Bereich des vorderen Beckenringes. Es ist davon auszugehen, dass die besondere anatomische Lage des Operationszuganges – Schambereich und Bauchfalte – insbesondere bei Adipositas, hierfür prädestiniert. Häufig jedoch ist die Pseudarthrose des vorderen Beckenringes mit intraoperativem Keimnachweis klinisch inapparent, sodass hier kein zwingender Handlungsbedarf besteht. Für Patienten mit Beschwerdepersistenz gibt es wenig valide Optionen. Das aufgeführte Therapiekonzept mit Verwendung eines Tantalum-Cage sowie eines silberbeschichteten Osteosynthesematerials kann eine sinnvolle Behandlungsstrategie zur Behandlung eines Symphyseninfektes mit schmerzhafter Instabilität darstellen.