Erschienen in:
13.11.2017 | Sakropexie | Leitthema
Implantate bei Genitalprolaps
Pro Mesh-Operation
verfasst von:
Dr. J. Neymeyer, D.-E. Moldovan, K. Kornienko, K. Miller, A. Weichert
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 12/2017
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Zusammenfassung
Senkungen nehmen demographisch bedingt zu. Steigende soziokulturelle Ansprüche der Frauen erfordern effektivere Behandlungen mit erfolgssicheren Methoden. Bei kritischen Indikationsstellungen und exakten Operationstechniken haben sich bei Senkungen und Beckenbodeninsuffizienzen netzbasierte pelvine Plastiken den konventionellen Verfahren wegen guter Langzeiterfolge und nur geringen Rezidivraten als überlegen erwiesen. Bei systematischer Therapieplanung sollte man spezifische Regeln und Schrittfolgen einhalten. Also: „Implantiere so wenig Netz wie möglich und nur so viel Netz wie unbedingt nötig!“ Grundsätzlich sollte der implantierende Operateur auch zum Explantieren befähigt sein! Man wähle zum Eingriff einen vaginalen, abdominalen oder laparoskopischen befundgerechten Zugang, um den Aktionsraum so zu bemessen, dass eingriffsbedingte Kollateralschäden vermieden werden. Instrumentelle Nahttechniken und Operationsroboter sind bei beengten Zugängen und Aktionsräumen vorteilhaft. Bei apikalen direkten Fixationen ist die therapeutisch relevante Zielgröße der Elevationswinkel der Vagina. Bewährte anatomische Fixationspunkte sind vorzuziehen. Eine risikolose Distanz der Implantate zu vulnerablem Gewebe ist zu wahren. Autochtone bindegewebige Strukturen sind zu erhalten, zu stärken und zu rekonstruieren, um gestörte Funktionen zu restituieren. Netzbasierte Deszensuskorrekturen sind bei Rezidiven, bei Primärsituationen, bei kombinierten Defekten im vorderen Kompartiment, bei Zentraldefekten multimorbider und älterer Patientinnen und v. a. zum Organerhalt indiziert. Praktische Fähigkeiten zu hochspezialisierten netzbasierten Eingriffen sowie effektive Techniken zum Komplikationsmanagement sollten in interdisziplinären Spezialistenkursen fallbezogen vermittelt werden.