Erschienen in:
11.03.2021 | In Kürze
In Kürze
Erschienen in:
Der Freie Zahnarzt
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Ausgabe 3/2021
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Auszug
ePA-- Datenschützer Thilo Weichert hält die Nutzung der elektronischen Patientenakte (ePA) für zu riskant. Er würde derzeit nicht raten, eine ePA zu nutzen, sagte Weichert in einem Zeitungsinterview. Ein großes Problem sei der fehlende differenzierte Zugriff auf die Daten. Wer Lust habe, sich als Versuchskaninchen für dieses Projekt zur Verfügung zu stellen, könne das natürlich gern tun, betonte der Jurist und Politologe, der bis 2015 Datenschutzbeauftragter in Schleswig-Holstein war. Weichert misstraut auch dem Smartphone als Zugangsgerät. Schlimmstenfalls könnten Daten an Unbefugte gelangen, wodurch die Arzt-Patienten-Beziehung gefährdet werde. Auch die Telematikinfrastruktur sei "nach heutigen Maßstäben uralt". Mitte der 2000er Jahre geplant, würden nun immer mehr Funktionen und Komponenten hinzugefügt, "ohne dass eine gewisse Grundstabilität des Systems gewährleistet ist. So tauchen Probleme an allen Ecken und Enden auf", sagte Weichert. Die Digitalisierung im Gesundheitssystem hält er dennoch für "unbedingt notwendig". Sie biete "ein riesiges Potenzial", um die Behandlungsqualität zu verbessern. Die Umsetzung werde aber derzeit von Gesundheitsminister Jens Spahn in einer Weise geregelt, die alles anderes als vertrauenswürdig sei. jh …