Erschienen in:
15.06.2019 | Endoprothetik | Medizin aktuell
Individualisierte Endoprothetik weiter die Ausnahme
verfasst von:
Dr. Wiebke Kathmann
Erschienen in:
Orthopädie & Rheuma
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Ausgabe 3/2019
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Auszug
Ein neues Thema beim VSOU-Kongress in Baden-Baden war in diesem Jahr die individualisierte Endoprothetik. Die Frage hiernach stellt sich aufgrund der zunehmenden Erwartung der Patienten an das Operationsergebnis und damit ihre Zufriedenheit mit der Intervention. Zwar hat die Implantationssicherheit in den letzten Jahren auf der Basis der inzwischen etablierten Standards, der optimierten Therapieverfahren und modernen Implantate zugenommen und die Fehlerrate ist gesunken, gleichzeitig ist aber der Patientenanspruch weiter gestiegen. Es bedarf also einer Lösung, um mit dieser Diskrepanz umzugehen. Nachdem sich der Ansatz, den Patienten an das Implantat anzupassen, in der primären Hüftendoprothetik als nicht erfolgreich erwiesen hätte, wie Dr. Ingo Tusk, Klinik für Sportorthopädie und Endoprothetik, Frankfurter Rotkreuzkliniken e. V., Frankfurt am Main, sagte, und sich auch modulare Schaft-Hals-Systeme wegen Materialversagens nicht wirklich bewährt hätten, würden im Frankfurter Endoprothetikzentrum seit Jahren ausgewählte Patienten mit individuell gefertigten Prothesen in einem Stück, sogenannten Custom Hips, versorgt. Etwa 12 % kämen aufgrund der besonderen anatomischen Situation infrage. Diese werde zunächst anhand von Anamnese (Dysplasie, Traumata, Voroperationen), klinischer Untersuchung und Bildgebung (Röntgen, bei Verdacht auf Mismatch-CT nach Symbios-Protokoll) eruiert. Dann erfolge die Planung und Fertigung in Frankfurt gemäß dem eigenen Algorithmus Custom Hip. Keine Indikation für eine Custom Hip bestehe dagegen für normal konfigurierte Selbstzahler, so Tusk. …