Erschienen in:
23.01.2017 | Diarrhoe | CME
Gastrointestinale Infektionen
verfasst von:
PD Dr. med. habil. C. Lübbert, DTM&H, R. Mutters
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 2/2017
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Zusammenfassung
Infektiöse Durchfallerkrankungen gehören zu den häufigsten Krankheitsbildern. Dieser Beitrag fasst den aktuellen Stand von Diagnostik und Therapie zusammen. Dabei werden die wichtigsten Erreger berücksichtigt, u. a. Noro- und Rotaviren, Campylobacter, Salmonellen, Shigellen und darmpathogene Escherichia coli. Infektionen durch toxinbildende Clostridium-difficile-Stämme werden aufgrund ihrer zunehmenden Bedeutung ausführlicher beschrieben. Die symptomatische Therapie (Flüssigkeits- und Elektrolytsubstitution, Motilitätshemmer, ggf. Spasmolytika) ist noch immer die wichtigste Komponente der Behandlung. Eine empirische Antibiotikatherapie ist schwer kranken Patienten mit hoher Stuhlfrequenz, Fieber, blutiger Diarrhö, zugrunde liegender Immunschwäche, fortgeschrittenem Alter oder signifikanten Begleiterkrankungen vorbehalten. Dabei sind zunehmende Resistenzen (insbesondere gegen Fluorchinolone) zu berücksichtigen. Motilitätsinhibitoren werden für Infektionen durch Shiga-Toxin-produzierende E. coli, C.-difficile-Infektionen (CDI) und schwer verlaufende Enterokolitiden durch andere Erreger nicht empfohlen. Das makrozyklische Antibiotikum Fidaxomicin vermag die CDI-Rezidivrate zu reduzieren. Der fäkale Mikrobiomtransfer (FMT) als Behandlungsoption bei multipel rezidivierender CDI hat in Deutschland gegenwärtig den Status eines individuellen Heilversuchs.