Erschienen in:
01.08.2016 | Cytomegalievirus | Leitthema
Cytomegalovirusinfektion in der Schwangerschaft
verfasst von:
Karl Oliver Kagan, Rangmar Goelz, Prof. Dr. Dr. Klaus Hamprecht
Erschienen in:
Die Gynäkologie
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Ausgabe 8/2016
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Zusammenfassung
Von den möglichen intrauterinen Infektionen in der Schwangerschaft ist die Cytomegalovirusinfektion (CMV) die mit Abstand bedeutendste. Bei etwa 0,6 % der Frauen kommt es im Verlauf zu einer CMV-Primärinfektion, die in 80 % der Fälle für die Patientin asymptomatisch verläuft. In Abhängigkeit vom Gestationsalter steigt die maternofetale Transmission von 30 auf 70 % an. Gleichzeitig nimmt aber die Schädigungsrate ab. Insofern tragen Patientinnen mit einer Infektion im ersten Trimenon das höchste Risiko. Die nachgeburtlichen Symptome einer kongenitalen CMV können Mikrozephalie, Hörstörungen und langfristige schwere Entwicklungsstörungen umfassen. Die derzeitigen Behandlungsansätze zielen auf die Prävention der Transmission ab, zum einen durch die Aufklärung über die Infektionswege und Hygieneberatung, zum anderen im Rahmen von Studien durch die Applikation von Hyperimmunglobulinen bei maternaler Infektion (HIG). Auch bei erfolgter Transmission wird die Applikation von HIG oder Valaciclovir diskutiert.