Erschienen in:
01.07.2015 | Infektionskrankheiten in der Pneumologie | Arzneimitteltherapie
Impfungen aus pneumologischer Sicht
verfasst von:
C. Forstner, Prof. Dr. M.W. Pletz
Erschienen in:
Die Innere Medizin
|
Ausgabe 7/2015
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Die beste Strategie zur Prävention akuter Infektionen des Respirationstrakts ist die Primärprophylaxe impfpräventabler Erkrankungen. Aus pneumologischer Sicht sind insbesondere die Impfungen gegen Pneumokokken, Influenza-A- und Influenza-B-Viren und Bordetella pertussis von klinischer Relevanz.
Zielsetzung
In diesem Übersichtsbeitrag sollen die Krankheitslast dieser Erreger sowie die entsprechenden Impfempfehlungen für Erwachsene diskutiert werden.
Datenlage
Für die Pneumokokkenimpfung sind derzeit eine wenig immunogene, aber breit wirksame 23-valente Polysaccharidvakzine (PPV23) und eine hoch immunogene 13-valente Konjugatvakzine (PCV13) mit schmalerem Spektrum zugelassen. Eine neue Option bei Erwachsenen ist die sequenzielle Impfung mit PCV13 gefolgt von PPV23. In den USA wird sie als Standardimpfung empfohlen, durch die Ständige Impfkommission (STIKO) derzeit nur in speziellen Fällen, z. B. bei Asplenie.
Tri- und quadrivalente Spaltimpfstoffe sind der Standard für die saisonale Influenza bei Erwachsenen. Die STIKO empfiehlt die 1-mal jährliche Influenzaimpfung ab dem 60. Lebensjahr sowie eine Indikationsimpfung für Risikogruppen (Kleinkinder mit Grundleiden, Ältere, Immunkompromittierte, chronisch Kranke und Schwangere). Zur Primärprophylaxe der Pertussis steht nur noch eine azelluläre Vakzine zur Verfügung. Weder die Impfung gegen Pertussis noch eine durchgemachte Infektion bewirken eine lebenslange Immunität. Daher empfiehlt die STIKO eine 1-malige Auffrischungsimpfung im Erwachsenenalter.
Schlussfolgerung
Die Impfungen gegen Pneumokokken, Influenza A und B sowie gegen Bordetella pertussis werden von der STIKO als Standard- und Indikationsimpfungen im Erwachsenenalter empfohlen. Bei der Auswahl der verschiedenen Vakzinen müssen individuelle Faktoren wie Alter, Immunstatus, Komorbidität und Schwangerschaft berücksichtigt werden.