Erschienen in:
06.10.2022 | Infertilität | Leitthema
IVF und ICSI – Von den Anfängen bis zur Gegenwart
verfasst von:
PD Dr. Sebastian Findeklee, Klaus Diedrich
Erschienen in:
Die Gynäkologie
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Ausgabe 12/2022
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Zusammenfassung
IVF (In-vitro-Fertilisation) und ICSI (intrazytoplasmatische Spermieninjektion) sind die am häufigsten angewendeten Formen der assistierten Reproduktionstechnologien (ART). Sie sind bei nachgewiesener Infertilität und ausgeprägtem Kinderwunsch des Paars oder der Frau ohne Partner indiziert. Während die klassischen IVF-Indikationen die tubare und idiopathische Infertilität darstellen, sollte die ICSI nur bei andrologischer Subfertilität zur Anwendung kommen. In der Regel wird zur Gewinnung mehrerer Eizellen eine kontrollierte ovarielle Stimulation durchgeführt. Es schließen sich die Follikelpunktion, die Befruchtung der Eizelle, die Embryokultur und der Embryotransfer an Tag 2 bis 5 an. IVF und ICSI unterscheiden sich lediglich dadurch, dass bei der IVF das Spermium selbstständig im reproduktionsmedizinischen Labor in die Eizelle gelangen muss, während es bei der ICSI aktiv in die Eizelle injiziert wird. Bislang wurden über acht Millionen Kinder weltweit durch IVF und ICSI gezeugt und geboren. In Deutschland werden jährlich über 100.000 Behandlungszyklen durchgeführt. Die Schwangerschaftsrate beträgt pro Behandlung ca. 33 %, die Geburtenrate etwa 25 %, beide sinken mit steigendem maternalem Alter.