Infertilität bei Männern: Das sind die häufigsten Ursachen

Für unerfüllte Kinderwünsche gibt es die unterschiedlichsten Gründe. Welche bei Männern in den vergangenen zehn Jahren vermehrt oder seltener aufgetreten sind, zeigt eine Analyse aus Italien. Das Wichtigste in Kürze zu dieser Studie finden Sie am Ende des Artikels. Wenn bei Paaren nach einem Jahr ungeschütztem Geschlechtsverkehr keine Schwangerschaft eintritt, liegt die Ursache der Unfruchtbarkeit in einem von zwei Fällen beim Mann. Um Infertilität bei Männern noch besser zu verstehen und zu behandeln, haben italienische Forscher die entsprechenden Entwicklungen in den vergangenen zehn Jahren untersucht. Für die Studie werteten sie Daten von knapp 1650 Männern aus, die zwischen 2008 und 2018 in einem Andrologie-Zentrum behandelt worden waren. Dazu zählten Informationen zu Anamnese, Komorbiditäten, BMI und Hodenvolumen sowie Spermiogramme. Varikozelen häufigste Ursache Die Analyse ergab sechs Hauptursachen für Infertilität und eine Gruppe, in der die Gründe nicht geklärt werden konnten. Am häufigsten waren Varikozelen (37%), gefolgt von idiopathischer Unfruchtbarkeit (30%), Hypogonadismus (10%), Kryptorchismus (8%), als andere Ursachen zusammengefasste Gründe wie endokrine Störungen oder Drogenkonsum (8%), genetische Anomalien (4%) und obstruktive Azoospermie (3%). Empfehlung der Redaktion Themenseite Andrologie Testosteronmangel, erektile Dysfunktion, Zeugungsunfähigkeit: Endokrinologische und sexualmedizinische Erkrankungen des Mannes sind Thema dieser Seite. Im Laufe der Zeit nahmen die Fälle von Kryptorchismus und Varikozelen signifikant ab, während Ursachen wie Hypogonadismus, andere Ursachen und idiopathische Fälle signifikant zunahmen. Der Anteil der genetischen und obstruktiven Ursachen blieb stabil. Die Untersuchung zeigt auch, dass Männer, die wegen Infertilität medizinische Hilfe suchten, eher älter waren, und bestätigt, dass die Spermienqualität mit zunehmendem Alter abnimmt. Kryptorchismus-Screening verbessert? Dass Fälle von Kryptorchismus im Laufe der Zeit seltener geworden seien, könne daran liegen, dass sich die Früherkennung verbessert habe, vermuten die Autoren. Durch Screening-Programme werde ein Hodenhochstand inzwischen häufiger entdeckt und behandelt, bevor ein Kinderwunsch bestehe. Die große Zahl von Männern mit idiopathischer Infertilität stimme mit früheren Studien überein. „Der hohe Anteil der ungeklärten Fälle unterstreicht die dringende Notwendigkeit, die Ursachen von Infertilität bei Männern und ihre pathobiologische Rolle besser zu verstehen“, so Giuseppe Fallara vom Ospedale San Raffaele in Mailand und Kollegen. „Die Ergebnisse betonen die Bedeutung einer umfassenden diagnostischen Aufarbeitung der Infertilität des Mannes, wenn ein Paar erstmals deswegen medizinische Hilfe sucht“, resümieren die Forscher. Größere Studien mit internationalen Kohorten seien erforderlich, um die Beobachtungen zu validieren. Das Wichtigste in Kürze Frage: Welche Entwicklungen gab es in den vergangenen zehn Jahren bei den Ursachen für Infertilität bei Männern? Antwort: Es wurden sieben Hauptursachen identifiziert. Am häufigsten waren Varikozelen, Hypogonadismus und idiopathische Infertilität. Bedeutung: Die Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung einer umfassenden diagnostischen Aufarbeitung bei unfruchtbaren Männern. Einschränkung: Das retrospektive Studiendesign könnte zu Verzerrungen geführt haben.

Infertilität bei Männern: Das sind die häufigsten Ursachen

Bitte loggen Sie sich ein, um Zugang zu diesem Inhalt zu erhalten

Corona-Check mit Lavendelduft

Eisenmangel und Hämatochezie machen Koloskopie dringlich

Keine Eile mit der Koronarangiografie!

Nasentropfen funktionieren auch auf japanische Art

Newsletter

Springer Medizin

Infertilität bei Männern: Das sind die häufigsten Ursachen

Bitte loggen Sie sich ein, um Zugang zu diesem Inhalt zu erhalten

Weiterführende Themen

Neu im Fachgebiet Allgemeinmedizin

Corona-Check mit Lavendelduft

Eisenmangel und Hämatochezie machen Koloskopie dringlich

Keine Eile mit der Koronarangiografie!

Nasentropfen funktionieren auch auf japanische Art

Newsletter