Erschienen in:
21.02.2018 | Originalien
Informationsüberflutung durch digitale Medien am Arbeitsplatz
Systematischer Review qualitativer Studien
verfasst von:
Dr. S. Drössler, A. Steputat, M. Schubert, N. Günther, R. Staudte, M. Kofahl, J. Hegewald, A. Seidler
Erschienen in:
Zentralblatt für Arbeitsmedizin, Arbeitsschutz und Ergonomie
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Ausgabe 2/2018
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Zusammenfassung
Hintergrund
Das Phänomen der Informationsüberflutung, erstmals von Toffler 1970 als „information overload“ beschrieben, gewinnt in Zeiten der zunehmenden Digitalisierung an Bedeutung. Untersucht wird, welche Faktoren im beruflichen Kontext zum Erleben von Informationsüberflutung durch digitale Medien beitragen und welche Folgen sich für das Befinden der Beschäftigten ergeben.
Methodik
Die Suche in EBSCOhost, PubMed und Web of Science erbrachte 2535 Treffer. Nach Title-Abstract- sowie Volltext-Screening verblieben 34 Studien in 33 Publikationen zur Datenextraktion (16 quantitative, 18 qualitative Studien). Der vorliegende Beitrag stellt die Ergebnisse der qualitativen Studien dar.
Ergebnisse
Die Mehrheit der Studien fokussiert das Erleben der Informationsüberflutung, v. a. durch E‑Mail-Kommunikation. Deutlich wird, dass nicht nur die Quantität, sondern vielmehr die Qualität der Informationen sowie die sich daraus ergebende Menge an Aufgaben von Bedeutung für das Erleben einer Informationsüberflutung sind. Auch das Wissen um den Einsatz effizienter E‑Mail-Tools und Medienkompetenz spielen eine wichtige Rolle. Als Folgen von Informationsüberflutung werden eine Verlagerung der Arbeit in die Freizeit, Stresserleben und Sorgen um die Gesundheit, Beeinträchtigungen des Gedächtnisses und der Konzentrationsfähigkeit sowie der Entscheidungsfindung berichtet.
Diskussion
Die vorliegenden Ergebnisse fokussieren die Analyse des Ist-Zustands und leiten Gestaltungsempfehlungen ab. Zukünftige Studien sollten auf die Implementation und Evaluation von Interventionen unter Nutzung qualitativer und quantitativer Methoden abzielen. Darüber hinaus wäre eine Ausweitung der Forschung auf weitere digitale Informationsquellen über E‑Mail hinaus (z. B. Chats, Messenger) sinnvoll.