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Unerwünschte Arzneimittelreaktionen auf Lokalanästhetika treten bei Frauen häufig auf – Typ-I-Allergien bleiben eine Seltenheit

Ein Review mit Daten aus einem Comprehensive Allergy Center

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Zusammenfassung

Hintergrund: Unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAW) auf Lokalanästhetika (LA) wie Lidocain werden häufig fälschlicherweise als allergische Reaktion interpretiert. Diese Annahme führt zu einer Vielzahl allergologischer Abklärungen. Zahlreiche Studien haben die Häufigkeit von Typ-I-Allergien auf LA untersucht und kommen übereinstimmend zu dem Schluss, dass eine echte Typ-I-Allergie als Ursache der UAW äußerst selten ist. Andere Mechanismen sind weitaus wahrscheinlicher. Besonders auffällig ist, dass die ungleiche Geschlechterverteilung bei Patient*innen mit UAW kaum thematisiert wird, nur wenige Studien widmen sich diesem Aspekt.
Ziel: Ziel dieser Arbeit ist die Untersuchung geschlechtsspezifischer Unterschiede bei UAW auf LA. Im Fokus stehen Unterschiede in der Symptomatik, Ursachen und zugrunde liegende Pathomechanismen zwischen Männern und Frauen.
Methoden: Diese Studie kombiniert eigene klinische Daten mit einer umfassenden Literaturrecherche. Die Datengrundlage umfasst 140 Patient*innen mit Verdacht auf eine Allergie gegenüber LA. Anhand von Anamnese, klinischen Befunden und Pricktests wurde eine geschlechtsspezifische Auswertung durchgeführt. Zum Vergleich erfolgte eine PubMed-Recherche, passende Publikationen wurden verwendet.
Ergebnisse: Die eigenen Daten sowie die Literaturrecherche zeigen, dass Frauen signifikant häufiger als Männer mit dem Verdacht auf eine Allergie gegen LA in Allergiezentren vorstellig werden. Echte Typ-I-Allergien sind jedoch bei beiden Geschlechtern äußerst selten. Die Symptome von UAW sind vielfältig; es gibt weder ein pathognomonisches Symptom noch einen verlässlichen Symptomenkomplex, der eine echte Typ-I-Allergie eindeutig anzeigt. Unterschiede in Pharmakokinetik und -verteilung sowie geschlechtsspezifische psychologische Faktoren könnten die Verteilung erklären.
Schlussfolgerung: Die Ursache für die ungleiche Geschlechterverteilung ist bislang unklar, vermutlich jedoch multifaktoriell bedingt. Eine gezielte wissenschaftliche Auseinandersetzung mit diesem Thema ist erforderlich, um geschlechtsspezifische Aspekte besser zu verstehen und eine effizientere allergologische Abklärung zu ermöglichen. Nachfolgend finden Sie einen grafischen Abstract dieser Übersichtsarbeit (Abb. 1).
Abb. 1
: Grafischer Abstract
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Zitierweise: Martycz F, Pfefferl L, Hötzenecker W, Altrichter S. Women are more likely to experience adverse reactions to local anesthetics – Type I hypersensitivity remain a rarity. A review and insights from a Comprehensive Allergy Center of Excellence. Allergo J Int 2025;34:262-70
Titel
Unerwünschte Arzneimittelreaktionen auf Lokalanästhetika treten bei Frauen häufig auf – Typ-I-Allergien bleiben eine Seltenheit
Ein Review mit Daten aus einem Comprehensive Allergy Center
Verfasst von
Florian Martycz
Lauritz Pfefferl
Prof. Dr. Wolfram Hötzenecker
Sabine Altrichter
Publikationsdatum
27.10.2025
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
Allergo Journal / Ausgabe 7/2025
Print ISSN: 0941-8849
Elektronische ISSN: 2195-6405
DOI
https://doi.org/10.1007/s15007-025-6565-5
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