Fünf Jahre nach Diagnose eines frühen Brusttumors leidet jede siebte Langzeitüberlebende unter ausgeprägter Rezidivangst. Besonders betroffen sind Frauen mit Nebenwirkungen der endokrinen Therapie oder ohne eine solche Behandlung.
Ein nachlassender Geruchssinn könnte ein Hinweis auf ein erhöhtes Risiko für die koronare Herzkrankheit (KHK) sein. In einer Analyse von über 5.000 älteren Erwachsenen war die Assoziation in den ersten Jahren nach Testung am stärksten und nahm mit der Zeit ab.
Eine umfangreichere molekulardiagnostische Aufarbeitung kann bei metastasiertem Brustkrebs mehr therapierelevante Angriffsstellen aufdecken als das Standardvorgehen, was sich in Behandlungsvorteile übersetzt. Dafür sprechen zumindest die ersten Ergebnisse der deutschen CATCH-Studie.
Dank verbesserter Therapieoptionen können Frauen mit zystischer Fibrose (CF) heute häufiger Kinder bekommen. Eine retrospektive Analyse aus England zeigt, dass dabei nur selten Komplikationen auftreten.
In zwei Phase-3-Studien zeigte eine Therapie mit dem Antisense-Oligonukleotid Olezarsen einen starken Triglyzerid-senkenden Effekt bei Betroffenen mit schwerer Hypertriglyzeridämie. Auch das Risiko für akute Pankreatitiden reduzierte sich.
Bei immunsupprimierten Patientinnen und Patienten mit Nasentamponade nach anteriorer Epistaxis konnte durch eine prophylaktische Antibiotikagabe keine Reduktion klinisch relevanter Infektionen erzielt werden. Die Rate unerwünschter Arzneimittelwirkungen lag hingegen deutlich über der Infektionsrate.
Von der nephroprotektiven Wirkung der SGLT2-Inhibitoren profitieren offenbar auch Menschen mit bereits weit fortgeschrittener chronischer Nierenerkrankung.
Männer, die regelmäßig oder über viele Jahre Cannabis konsumieren, entwickeln häufiger testikuläre Keimzelltumoren – vor allem nicht-seminomatöse Formen. Darauf verweist eine Analyse von drei Fall-Kontroll- und zwei Beobachtungsstudien.
Die Diagnose einer akuten Zystitis im Alter ab 50 Jahren hat sich in einer Studie als nützlicher Prädiktor kommender urogenitaler Krebserkrankungen erwiesen. Besonders hoch ist das Risiko demnach in den ersten drei Monaten nach der Blasenentzündung.
"Das größte Potenzial liegt in der Verbindung biologischer und technischer Innovationen", sagt Professor Emmanouil Fokas, stellvertretender Sprecher der AG Radiologische Onkologie in der DKG und benennt Beispiele. Über seine radiologischen Highlights auf dem Krebskongress 2026 und wie mehr Nachwuchs für sein Fach begeistert werden kann, erzählt er im Interview.
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Deutsche Krebsgesellschaft und Deutsche Krebshilfe
Prof. Bernd Schmidt, Vorsitzender der pneumologisch-onkologischen AG in der DKG, gibt eine klare Empfehlung, welche Session sich auf dem Krebskongress lohnt: Die Sitzung zum fortgeschrittenen NSCLC. Hier gibt es viele neue Therapieoptionen. Auch das Lungenkrebsscreening wird rege diskutiert werden. Er freut sich auf den Start des Screenings, aber sieht auch einige Herausforderungen auf das Gesundheitssystem zukommen.
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Bei sehr hohen Triglyzerid-Werten über 500 mg/dl steigt v.a. das Risiko einer akuten Pankreatitis, aber auch jenes für kardiovaskuläre Erkrankungen und Fettleber. Beim US-Herzkongress der American Heart Association wurden jetzt neue wirksame Therapieansätze präsentiert.
Nach Vorhofflimmern-Ablation kann Metformin möglicherweise das Rezidiv-Risiko bei übergewichtigen Patienten und Patientinnen ohne Diabetes reduzieren. Dies deutet eine aktuell präsentiere Studie an.
Verlässliche Zielmarker zur Beurteilung der Perfusion werden in der Therapie des septischen Schocks seit Längerem gesucht. In einer Studie hat sich nun ein Kandidat bewährt: die Kapillarfüllungszeit.
Trotz guter Möglichkeiten zur Senkung des atherogenen LDL-Cholesterins sind viele Personen mit hohen Risiken unzureichend therapiert. Nun wurde ein oraler PCSK9-Inhibitor entwickelt, der sich in einer Phase-3-Studie wirksam und sicher zeigte.
Auf eine Thoraxwandbestrahlung nach einer Mastektomie können Frauen mit Brustkrebs und einem intermediären Rezidivrisiko heutzutage offenbar verzichten: In der Phase-3-Studie SUPREMO minderte die Bestrahlung nicht das Sterberisiko.
Sollten dialysepflichtige Menschen regelmäßig Fischölkapseln schlucken? In der randomisierten PISCES-Studie war die tägliche Einnahme mit einem signifikanten Rückgang schwerer kardiovaskulärer Ereignisse gegenüber einer Placebogruppe assoziiert.
Für KHK-Patienten mit Vorhofflimmern und länger zurückliegender Stent-Implantation ist eine Antikoagulation mit einem DOAK als antithrombotische Monotherapie besser als eine Kombination aus DOAK plus Plättchenhemmer, belegen neue Studiendaten.
Zu den Wechseljahren halten sich noch zahlreiche Fehlannahmen, teilweise auch unter fachlichen Kolleginnen und Kollegen. Die Präsidentin der Deutschen Menopause Gesellschaft ordnet häufig gehörte Mythen ein.
Ob Patienten und Patientinnen, die wegen einer Herzinsuffizienz mit reduzierter Ejektionsfraktion bereits einen RAS-Inhibitor und einen Betablocker erhalten, erst einen Mineralokortikoidantagonisten oder einen SGLT-2-Inhibitor dazubekommen, könnte sich Registerdaten zufolge auf das Mortalitätsrisiko auswirken.
Eines systematischen Reviews mit Metaanalyse zufolge gibt rund jeder Zehnte weltweit an, unter einer Nicht-Zöliakie-Gluten- beziehungsweise Weizensensitivität (NZGWS) zu leiden. Bestimmte Bevölkerungsgruppen sind besonders häufig betroffen.
Bei metastasiertem hormonsensitivem Prostatakarzinom (mHSPC) werden häufig die Hemmstoffe des Androgenrezeptorpfades (ARPI) Abirateron und Enzalutamid eingesetzt. Bisher war jedoch unklar, ob sich deren Wirksamkeit unterscheidet. In einer Studie mit US-Veteranen wurden nun Überlebens- und Tumorwachstumsraten unter den beiden ARPI verglichen.
Erhalten Personen mit nichtvalvulärem Vorhofflimmern DOAK und zugleich interagierende Antiarrhythmika, welche die DOAK-Spiegel steigern, nimmt das Risiko für schwere Blutungen um rund 30% zu. Besonders kritisch ist ein gleichzeitiger Start beider Arzneien.
Patienten und Patientinnen mit Vorhofflimmern nach perkutaner Koronarintervention sind auf Antikoagulation und Plättchenhemmung angewiesen. Soll man beides langfristig kombinieren? Eine neue Studie zeigt, dass es dazu eine bessere Alternative gibt.
Hoher Blutdruck ist bei Kindern und Jugendlichen in Europa offenbar stark verbreitet. Ein internationales Team fordert: Häufiger messen und frühzeitig intervenieren, vor allem bei Adipositas!
Die 2-Jahres-Daten der Phase-III-Studie MOTION bestätigen Vimseltinib als anhaltend wirksame Therapieoption für Patientinnen und Patienten mit tenosynovialen Riesenzelltumoren bei handhabbarem Risikoprofil.
Bruton-Tyrosinkinase-Inhibitoren (BTKi) haben die Therapie der chronischen lymphatischen Leukämie (CLL) revolutioniert. Doch Resistenzen schmälern den Therapieerfolg. Neue Ansätze umgehen Resistenzmechanismen oder eröffnen Alternativtherapien.
"Mit Antikörper-Wirkstoff-Konjugaten können wir sehr gezielt vorgehen, indem Tumorzellen passgenauer zerstört und gesunde Zellen geschont werden." Prof. Anette Hasenburg gibt einen Ausblick auf gynäkoonkologische Themen des DKK 2026 und auf Ihre Highlights. Die minimalinvasive Chirurgie werde zudem immer wichtiger. Manchmal sei dennoch eine Eskalation die beste Option.
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Sowohl bei der zielgerichteten Behandlung als auch der Immuntherapie von resezierbaren Karzinomen des Magens und des gastroösophagealen Übergangs gibt es neue Daten. Ein Highlight: Die Ergebnisse zum Gesamtüberleben der Phase-III-Studie MATTERHORN.
Das sogenannte Beißzangen-Impingement des Hüftgelenks war in einer großen Kohortenstudie mit einem signifikant höheren Risiko für eine spätere Coxarthrose assoziiert – allerdings nur dann, wenn ein bestimmter Wert beim CE-Winkel überschritten wurde.
Das Ergebnis des fäkalen immunochemischen Tests auf Blut im Stuhl wird üblicherweise qualitativ als positiv oder negativ interpretiert. Ob sich mit einer quantitativen Auswertung das Risiko näher differenzieren lässt, ist in einer Studie untersucht worden.
Cannabis könnte bei jüngeren Menschen, die schon einmal wegen eines akuten Koronarsyndroms behandelt wurden, das Risiko für weitere kardiovaskuläre Ereignisse deutlich erhöhen. Hinweise hierfür finden sich in einer retrospektiven Studie aus Frankreich.
Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Mit dem Mammografie-Screening können Tumoren potenziell früh erkannt werden – allerdings nehmen es viele Patientinnen nicht in Anspruch. Wie kann man sie besser motivieren?
Sollen Patienten und Patientinnen mit Vorhofflimmern nach erfolgreicher Katheterablation eine orale Antikoagulation erhalten oder nicht? Inzwischen gibt es erste randomisierte Studien, die darauf eine Antwort haben.
Innerhalb von nur zehn Jahren wurden Checkpoint-Inhibitoren in mehr als 110 Indikationen zugelassen, vor allem bei soliden Tumoren. Das Therapieprinzip ist auch in hämatologischen Indikationen oft erfolgreich, nicht aber bei den großzelligen Lymphomen.
In der italienischen PROMISE-Studie führte eine MINOCA-Behandlung mit umfassender ätiologischer Aufarbeitung im Vergleich mit einem weniger intensiven Standardvorgehen zu einer besseren Symptomkontrolle.
Um bei Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes im späteren Leben das Entstehen eines manifesten Typ-2-Diabetes zu verhindern, können allgemeine und medikamentöse Maßnahmen helfen. An deren Umsetzung hapert es jedoch.
Auch bei Kopf-Hals-Tumoren eröffnen Checkpoint-Inhibitoren neue Behandlungsmöglichkeiten. Nachdem die adjuvante Gabe wenig erfolgreiche Studienergebnisse hervorbrachte, wird nun der Fokus auf die neoadjuvante und perioperative Gabe gelegt – mit ersten Erfolgen.
Patienten mit erhöhtem kardiovaskulärem Risiko, aber ohne Herzinfarkt oder Schlaganfall in der Vorgeschichte, profitieren prognostisch von einer Lipidsenkung mit dem PCSK9-Hemmer Evolocumab. Eine Studie dazu wurde kürzlich auf dem AHA.Kongress vorgestellt.
Plötzlich auftretende Ataxie, Diplopie oder Hörverlust – lassen sich solche Symptome bei Männern nicht erklären, kann sich eine Serumuntersuchung auf neuronale Antikörper lohnen. Die sind mitunter das erste Zeichen eines testikulären Tumors und für den Tumortyp charakteristisch.
Mit Hilfe der PSMA-PET/CT lassen sich Patienten mit Prostatakarzinomen identifizieren, bei denen eine lokale Therapie möglich ist und die z.B. von einer stereotaktischen Radiotherapie profitieren könnten. Die aktuelle Evidenz dazu wurde auf dem DGHO-Kongress vorgestellt.
IDH (Isocitrat-Dehydrogenase)-Mutationen sind bei Gliomen im Erwachsenenalter ein wichtiger prognostischer und prädiktiver Faktor und zugleich ein ideales Target für eine zielgerichtete Therapie. Mittlerweile gibt es mit Vorasidenib eine zugelassene Behandlungsoption.
Die Prognose von Patientinnen und Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC) hat sich durch die Einführung von Immuntherapien enorm verbessert. Dennoch erreicht nur ein Teil der Betroffenen eine langfristige und stabile Krankheitsremission. Das hat verschiedene Gründe.
Chronische Schmerzen und therapieresistent: Botulinumtoxin A könnte dafür eine Lösung sein. Wie der Wirkstoff in der Orthopädie eingesetzt wird, welche Evidenz dafür spricht und wie es um die Kostenübernahme steht, erklärte Dr. Stephan Grüner auf dem Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie.
Das hohe Rezidivrisiko von Typ-2-Diabetes-Patienten mit leichtem ischämischem Schlaganfall oder TIA kann laut einer randomisierten Studie durch Liraglutid gesenkt werden. Veränderungen in der Sekundärprävention sind trotzdem erst einmal nicht zu erwarten.
Menschen mit erhöhtem Risiko, an Herpes zoster zu erkranken, empfiehlt die STIKO nun, sich bereits ab 18 statt ab 50 Jahren mit dem Totimpfstoff Shingrix impfen zu lassen.
Langzeitdaten der European Randomized Study of Screening for Prostate Cancer (ERSPC) bestätigen eine Reduktion der prostatakrebsbedingten Mortalität durch ein bevölkerungsweites PSA-Screening. Die absoluten Effekte sind allerdings nach wie vor klein – und das Risiko für unnötige Eingriffe hoch.
Verschiedene Leitlinien zum Melanom, darunter die deutsche, empfehlen in der Nachsorge von Personen mit hohem Rückfallrisiko, die Betroffenen routinemäßig einer Schnittbildgebung zu unterziehen. Wie nützlich das ist, soll die TRIM-Studie herausfinden.
Patienten mit chronischen Nierenleiden tragen ein überschießendes Risiko für kardiovaskuläre Komplikationen und Blutungen. Das ist noch immer so, auch wenn sich die Situation im vergangenen Jahrzehnt gebessert hat, wie eine Studie belegt.
Trotz eines Olfaktoriusneuroblastoms ist eine 36-Jährige komplett frei von sinunasalen Beschwerden. Glücklicherweise führt eine anhaltende Hyponatriämie auf die Spur des Tumors.
In der Praxis hapert es an der Umsetzung von Empfehlungen, die bei Lungenembolieverdacht in der Schwangerschaft zunächst strahlungsfreie Diagnostikpfade vorsehen. Dafür sprechen zumindest Daten einer Kohortenstudie aus Kalifornien.
Mit Trastuzumab deruxtecan (T-DXd) plus Pertuzumab in der Erstlinientherapie gegen HER2-positive metastasierte Brusttumoren leben Frauen rund 14 Monate länger rezidivfrei als unter einer Standardbehandlung. Dafür sprechen die Resultate einer Phase-3-Studie.
Auf der DGHO-Jahrestagung debattierten zwei Experten, was für Patientinnen und Patienten mit einer asymptomatischen Vorstufe des Multiplen Myeloms ein vertretbares Vorgehen ist. "Watch & Wait" oder besser direkt therapieren? Auf Grundlage der AQUILA-Studie konnte am Ende zumindest ein Konsens gefunden werden.
Veränderungen der Nagelfarbe und der Gefäßstruktur des Nagelbetts können frühe Anzeichen systemischer Erkrankungen sein. Eine aktuelle Übersichtsarbeit fasst die wichtigsten klinischen Befunde zusammen und erläutert deren diagnostische Relevanz für die ärztliche Praxis.
Obwohl die Belastung durch Symptome und psychosoziale Herausforderungen bei Erkrankten mit hämatologischen Malignomen (HM) ähnlich ausgeprägt ist wie bei Betroffenen mit soliden Tumoren, erhalten sie nur selten eine angemessene spezialisierte palliativmedizinische Betreuung. Dieser „ungedeckte palliativmedizinische Bedarf“ müsse dringend adressiert werden.
Eine präoperative Dyspnoe war bei Teilnehmenden eines Prähabilitationsprogramms ein Risikofaktor für suboptimale Ergebnisse nach Op. am Magen-Darm-Trakt. Forschende aus den USA plädieren für ein verstärktes individuelles Atemtraining.
Als pflanzlich deklarierte Nahrungsergänzungsmittel gelten mit Blick auf unerwünschte Effekte gemeinhin als harmlos. Wie sehr man sich hier irren kann, zeigt ein Fallbericht.
Ab 60 Jahren in die Muckibude? Häufiger ein Frühstücksei im Alter? Zurückhaltung bei der Blutdruckregulation? Persönlich wie auch fachlich besprechen Markus M. Lerch und Cornel Sieber die Besonderheiten bei Prävention und Therapien im Alter. Und was es eigentlich bedeutet, gebrechlich – also frail – zu sein.
Ob bei komplizierter Sigmadivertikulitis eine Hartmann-Operation oder eine Sigmaresektion mit primärer Anastomosierung und vorgeschaltetem Ileostoma vorgenommen wird, kann Medicare-Daten zufolge auch bei älteren Menschen individuell entschieden werden.
Der einzellige Schlauchpilz Pneumocystis jirovecii kann bei Menschen mit gestörter zellulärer Immunabwehr zu lebensbedrohlichen opportunistischen Infektionen führen. Eine Prophylaxe mit Cotrimoxazol kann die Inzidenz und Mortalität einer Pneumocystis-Pneumonie senken. Auch bei Krebskranken hat es in bestimmten Konstellationen seinen Stellenwert.
Die T-Zell-basierte Immuntherapie mit Checkpoint-Inhibitoren, CAR-T-Zellen oder bispezifischen Antikörpern ist vor allem bei hämatologischen Malignomen erfolgreich. Bei soliden Tumoren sind die Therapieerfolge bislang noch limitiert. Doch aktuelle Studien und Strategien lassen hoffen.
Bestimmte Virusinfektionen lassen das Risiko für koronare Herzkrankheit, Schlaganfall und andere kardiovaskuläre Ereignisse signifikant ansteigen. Besonders ausgeprägt ist dieser Zusammenhang bei Influenza und SARS-CoV-2.
Ab 2011 wurden mit BRAF-/MEK- und Checkpoint-Inhibitoren sowie onkolytischen Viren mehrere innovative Wirkansätze für die Therapie des metastasierten Melanoms zugelassen. Auf dem DGHO-Kongress stellte Prof. Annkristin Heine, Graz, den aktuellen Erkenntnisstand zur optimalen Sequenz, Dauer und zu Deeskalationsmöglichkeiten der neueren Therapien vor.
Reichen Bewegung und andere nicht-pharmakologische Therapien bei Gonarthrose nicht aus, werden Medikamente nötig. Die neue Leitlinie zeigt, welche Wirkstoffe empfohlen werden, wo Risiken bestehen und wann Injektionen oder sogar eine Radiosynoviorthese infrage kommen.
Die Kombination aus Zanzalintinib und Atezolizumab bietet vorbehandelten Personen mit metastasierten mikrosatellitenstabilen Kolorektalkarzinomen (mCRC) deutliche Vorteile: In einer Phase-3-Studie lebten sie 1,5 Monate länger als unter einer Monotherapie mit Regorafenib.
Darmkrebskranke mit Fettleber entwickeln wohl häufig prognostisch ungünstige Lebermetastasen. Solche metabolischen Prozesse und Signalwege des Tumormetabolismus wurden in einer Session auf der DGHO Jahrestagung diskutiert.
Bei Tumorkachexie solle eine Ernährungstherapie, idealerweise in Kombination mit Bewegung, auf Basis eines regelmäßigen Screenings immer angeboten werden, rät Dr. Jann Arends aus Freiburg. Nun deute sich auch pharmakologische Unterstützung an.
Die 5-Jahresdaten der CLL13-Studie bestätigen die Langzeitwirksamkeit zeitlich begrenzter, chemotherapiefreier Kombinationen mit Venetoclax bei therapienaiven Patientinnen und Patienten mit chronischer lymphatischer Leukämie (CLL) ohne TP53-Alterationen.
Ein Highlight der Best-Abstract-Session auf dem DGHO: Mit Induktionsregimen auf Basis des bispezifischen Antikörpers Teclistamab konnte bei Erkrankten mit neu diagnostiziertem, transplantationsgeeignetem Multiplem Myelom eine hohe MRD-Negativität erreicht werden.
Die medikamentöse Versorgung älterer Krebskranker ist oft komplex – viele nehmen bereits vor der Tumordiagnose mehrere Arzneimittel ein. Diese Polypharmazie birgt Risiken, insbesondere für die Entwicklung eines Delirs. Auf der DGHO-Jahrestagung gab Dr. Nina Rosa Neuendorff, Herne, Tipps zur Prävention bei Hochbetagten.
Prof. Dr. Nadia Harbeck, München, berichtete beim ESMO von besonders hohen Raten eines pathologischen Komplettansprechens bei Patientinnen mit frühem HER2+ Mammakarzinom und hohem Risiko. Neoadjuvant verabreicht wurden vier Zyklen Trastuzumab deruxtecan (T-DXd) plus vier Zyklen Paclitaxel, Trastuzumab und Pertuzumab (THP) .
Eine antiemetische Behandlung mit einem NK₁-Antagonisten kann auch schon bei einer moderat emetogenen Chemotherapie von Vorteil sein – und zwar dann, wenn individuelle Faktoren wie Alter oder Morgenübelkeit in der Schwangerschaft ein hohes emetogenes Risiko nahelegen.
Wer regelmäßig nachts mit brummendem Schädel aufwacht, leidet womöglich unter schlafgebundenem Kopfschmerz. Die aktuelle S1-Leitlinie "Therapie anderer primärer Kopfschmerzerkrankungen" gibt dazu diagnostische und therapeutische Empfehlungen. Zunächst aber müssen sekundäre Ursachen ausgeschlossen werden.
Schmerzen können auch bei neuromuskulären Erkrankungen auftreten – allerdings werden sie nicht immer erfasst. Praktische Empfehlungen für das Vorgehen bei Myopathien und Myasthenia gravis.
„Es gibt kein Wundermittel gegen die Fibromyalgie“ – so lautete ein ernüchterndes Fazit auf dem Deutschen Schmerzkongress. Aber: Digitale Gesundheitsanwendungen, TENS und neue medikamentöse Optionen können den Betroffenen potenziell helfen.
Zerebrale Mikroblutungen entstehen gehäuft bei Menschen, die an mittelschwerer bis schwerer obstruktiver Schlafapnoe leiden. Dieses Ergebnis einer Längsschnittstudie könnte einen neuen Ansatz zur Prävention aufzeigen.
Ein niedriger Knöchel-Arm-Index kann zwar Hinweise auf eine (subklinische) Atherosklerose geben. Als Marker für die Verkalkung von Herzklappen ist der Wert jedoch wohl kaum geeignet.
Lassen sich mit einem neuartigen Koronarstent-Implantat, das sich mit der Zeit der natürlichen Gefäßfunktion anpasst, langfristig bessere Ergebnisse als mit konventionellen Stents erzielen. Neue Studienergebnisse deuten in diese Richtung.
Hodenkrebs gilt selbst in fortgeschrittenen Stadien als sehr gut behandelbare Tumorentität. Doch das ist offenbar nur die halbe Geschichte, wie eine Studie aus Japan zeigt.
Seit Jahren sind Bemühungen vergeblich verlaufen, die Prognose von Patientinnen mit rezidiviertem Ovarialkarzinom und Platinresistenz zu verbessern. Jetzt gibt es eine positiv ausgegangene Studie.
Krebsbedingte Fatigue ist ein häufiges und belastendes Symptom unter oraler zielgerichteter Therapie (OTT). Obwohl die Vorteile von Bewegung bei lokaler Krebserkrankung bekannt sind, fehlen Daten zur metastasierten Situation. In der QUALIOR-Studie wurde deshalb ein betreutes Bewegungsprogramm für zu Hause erprobt.
Seit einiger Zeit gewinnt der linke distale radiale Zugang für Koronarinterventionen an Bedeutung. In einer aktuellen Studie wurde untersucht, ob es für die Strahlenbelastung von Kardiologinnen und Kardiologen einen Unterschied macht, ob sie diesen oder den „konventionellen“ Zugang wählen.
Der multimodale Bluttest Stockholm3 identifiziert aggressive Prostatatumoren mit hohem Rückfallrisiko deutlich präziser als der PSA-Wert allein. Darauf deuten Langzeitdaten einer schwedischen Studie.
Antikoagulation oder Vorhofohrverschluss – welche Option für eine Schlaganfall-Prophylaxe ist für Risikopatienten mit Vorhofflimmern und terminaler Niereninsuffizienz die bessere Wahl? Eine registerbasierte Vergleichsstudie liefert dazu neue Erkenntnisse.
Am 8. November 2025 startet in New Orleans der diesjährige Herzkongress der American Heart Association (AHA) – wieder gut gespickt mit als wichtig erachteten neuen Studien, die das Potenzial haben, die kardiologische Praxis zu verändern.
Im Gefolge der COVID-19-Pandemie ist die Rate invasiver Streptokokkeninfektionen bei Kleinkindern deutlich gestiegen. Ein internationales Team weist einen Zusammenhang mit den Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie (Lockdown, Maskenpflicht, Abstandsregeln) nach.
Sind Personen mit muskelinvasiven Harnblasenkarzinomen (MIBC) nach einer Blasenresektion ctDNA-positiv, lohnt sich eine adjuvante Immuntherapie: In einer Phase-3-Studie lebten solche Menschen deutlich länger als Betroffene ohne adjuvante Behandlung.
Zeigen Wächterlymphknoten bei frühen Zervixkarzinomen keinen Befall, ist auch keine pelvine Lymphadenektomie nötig. Nach drei Jahren war die krebsspezifische Sterberate in einer Studie nicht höher, die Komplikationsrate aber geringer als nach der Lymphadenektomie.
Antikörper gegen Virulenzfaktoren von Pseudomonas aeruginosa könnten in Zukunft zu einer Alternative für Antibiotika werden. Für seine Forschungsarbeiten in diesem Bereich erhält ein Team des Universitätsklinikums Köln den Galenus-von-Pergamon-Preis für Grundlagenforschung.
Die bakterielle Vaginose ist ein mitunter hartnäckiges Krankheitsbild. Ob Ascorbinsäure eine therapeutische Ergänzung oder Alternative zu Antibiotika darstellen könnte, ist im Zuge einer Metaanalyse untersucht worden.
Ein neues katheterbasiertes Verfahren zum vollständigen Ersatz der Mitralklappe bei Patienten mit Mitralklappeninsuffizienz, für die keine anderen Therapieoptionen mehr infrage kommen, hat sich in einer Studie als erfolgversprechend erwiesen.
Der seit Jahren zunehmende Einsatz der CT-Pulmonalisangiografie (CTPA) korreliert nicht mit der Entdeckung klinisch relevanter Lungenembolien. Französische Notärztinnen und -ärzte plädieren deswegen für einen neuen Diagnosealgorithmus, mit dem sich bildgebende Untersuchungen einsparen lassen, ohne die Sicherheit der Patienten zu gefährden.
Eine groß angelegte Kohortenstudie mit Daten aus der UK Biobank kommt zu dem Ergebnis, dass Menschen mit Reizdarmsyndrom (RDS) ein signifikant erhöhtes Risiko haben, im Verlauf ihres Lebens an einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung (CED) zu erkranken. Besonders gefährdet ist dabei ein bestimmter RDS-Typ.
Menschen mit Typ-2-Diabetes, die mit einem SGLT2-Inhibitor behandelt werden, haben nach Operationen offenbar eine geringere Mortalität und Morbidität. Laut einer Datenbankanalyse ist sogar das Risiko für Ketoazidosen reduziert. Daraus sollten jedoch keine voreiligen Schlüsse gezogen werden.
Exagamglogene autotemcel (Exa-cel) von Vertex Pharmaceuticals ist die derzeit einzige zugelassene Geneditierungstherapie zur Einmalbehandlung der transfusionsabhängigen β-Thalassämie und der schweren Sichelzellkrankheit. Sie erhält als eine von zwei Substanzen den Galenus-von-Pergamon-Preis in der Kategorie Orphan Drugs.
Insulin icodec von Novo Nordisk Pharma ist ein Basalinsulin mit neuem Speichermechanismus, das die Insulintherapie bei Erwachsenen mit Diabetes mellitus vereinfachen soll. Statt täglich muss das Basalinsulin nur noch einmal wöchentlich injiziert werden. Die Arznei hat den Galenus-von-Pergamon-Preis in der Kategorie Primary Care gewonnen.
Mit Mirvetuximab-Soravtansin von AbbVie steht die erste Therapie des platinresistenten, high-grade serösen Ovarialkarzinoms (OCa) zur Verfügung, die in einer Phase-III-Studie mit einer klinisch bedeutsamen Verlängerung des Gesamtüberlebens im Vergleich zu einer Chemotherapie nach Wahl des Prüfpersonals assoziiert war. Die Arznei gewinnt den Galenus-von-Pergamon-Preis in der Kategorie Specialist Care.
Der Aktivin-Signalweg-Inhibitor Sotatercept von MSD Sharp & Dohme ist der First-in-Class-Wirkstoff zur Behandlung der pulmonalen arteriellen Hypertonie, mit dem das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamt und die körperliche Leistungsfähigkeit der Betroffenen verbessert werden kann. Die Substanz erhält als eine von zwei Substanzen den Galenus-von-Pergamon-Preis in der Kategorie Orphan Drugs.
Epidemiologische sowie Tiermodelldaten legen nahe, dass eine mRNA-basierte COVID-19-Vakzinierung die Effektivität einer Immuncheckpointhemmung steigern kann. Die Effekte sind vielversprechend – müssen sich jedoch erst in prospektiver klinischer Prüfung bewähren.
Werden durch eine zusätzliche mechanische Thrombektomie bei Patienten und Patientinnen mit akuter Lungenembolie hinsichtlich Rechtsherzbelastung bessere Behandlungsergebnisse erzielt als mit einer Standard-Antikoagulation allein? Eine aktuelle Studie gibt die Antwort.