Erschienen in:
16.03.2018 | Somnologie | infopharm
Innere Uhr und Nobel-Preis
verfasst von:
red
Erschienen in:
InFo Neurologie + Psychiatrie
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Ausgabe 3/2018
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Auszug
Der Nobelpreis für Medizin und Physiologie 2017 wurde für die Entschlüsselung der molekulargenetischen Grundlagen zentraler Regelmechanismen der „inneren Uhr“ vergeben. „Damit einher ging die Entdeckung der zentralen Rolle von Melatonin bei der Steuerung der zirkadianen Rhythmik“, erklärte Professor Peter Young, Klinik für Schlafmedizin Universität Münster. Das Epiphysenhormon re-rhythmisiert einen gestörten Tag-Nacht-Rhythmus. Diese Re-Synchronisation des zirkadianen Rhythmus sei die Grundlage der Zulassung von retardiertem Melatonin (Circadin®) bei Schlafstörungen, so Young. Circadin® ist indiziert als Monotherapie für die kurzzeitige Behandlung der primären, durch schlechte Schlafqualität gekennzeichneten Insomnie bei Patienten ab 55 Jahren. Retardiertes Melatonin imitiert die endogene nächtliche Melatoninfreisetzung sowohl in der Plasmakonzentration als auch im zeitlichen Verlauf und ermöglicht so eine wirksame Behandlung von Durchschlafstörungen. Da Melatonin eine sehr kurze Halbwertszeit hat, lassen sich mit unretardierten Melatoninpräparaten keine vergleichbaren Effekte erzielen. …