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„Ich kann nicht schlafen!“ – Insomnie als häufigste nichtkörperliche Schlafstörung

  • 10.10.2025
  • Insomnie
  • Schwerpunkt: „Schlafmedizin“
Erschienen in:

Zusammenfassung

Die Insomnie, insbesondere die chronische Insomnie, ist eine häufige Erkrankung, die auch in der neuen Internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme (ICD-11) als eigenständiges Krankheitsbild ausgewiesen ist. Die Diagnose einer chronischen Insomnie basiert auf der Eigen- und Fremdanamnese, auf Fragebögen zur Schlaf- und Lebensqualität, einem Schlaf-Wach-Protokoll und bei Bedarf einer Messung der Schlafqualität. Zusätzlich sind andere den Schlaf störende Faktoren und andere Schlaferkrankungen auszuschließen, gegebenenfalls auch im Schlaflabor. Präventiv und als erster Therapieschritt sollte die kognitive Verhaltenstherapie zur Anwendung kommen. Ein strukturiertes flächendeckendes Angebot fehlt jedoch. Daher können auch digitale Angebote genutzt werden. Bei moderater bis schwerer Insomnie ist häufig die Behandlung mit schlaffördernden Medikamenten erforderlich, was auch in den Leitlinien verankert ist. Hier fehlen jedoch strukturierte individualisierte Behandlungspfade. Wir empfehlen eine Stufentherapie, zunächst mit leicht schlaffördernden Mitteln wie Melatonin bis hin zu den Hypnotika wie Daridorexant. Eine medikamentöse Therapie ist erfolgreich, wenn sie gezielt und ärztlich begleitet angewendet wird. Da die Versorgungssituation für Betroffene von Insomnie mangelhaft ist, braucht es mehr Aufklärung für Betroffene und die Ärzteschaft, zudem ein Zusammenspiel von Hausärzten, Allgemeinmedizinern, Fachärzten und Schlafmedizinern.
Titel
„Ich kann nicht schlafen!“ – Insomnie als häufigste nichtkörperliche Schlafstörung
Verfasst von
Prof. Dr. med. Ingo Fietze
Publikationsdatum
10.10.2025
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
Die Innere Medizin / Ausgabe 11/2025
Print ISSN: 2731-7080
Elektronische ISSN: 2731-7099
DOI
https://doi.org/10.1007/s00108-025-02002-3
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