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Erschienen in: Somnologie 4/2018

30.10.2018 | Psychotherapie | Übersichten

Verhaltenstherapeutische Behandlung von Insomnie im Alter – wann und wie behandeln?

verfasst von: Prof. Kneginja Richter, Lence Miloseva, Melanie Köck, Thomas Hillemacher, Hans-Günter Weeß

Erschienen in: Somnologie | Ausgabe 4/2018

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Zusammenfassung

Einleitung

Der Schlaf unterliegt, genauso wie alle anderen körperlichen, hormonellen und physischen Vorgänge, den altersbedingten Veränderungen im Menschen. Neben der physiologischen Verschlechterung der Schlafqualität verursachen die erhöhte Anzahl an komorbiden Erkrankungen im Alter zusätzliche insomnische Beschwerden. Aufgrund von zahlreichen Nebenwirkungen der medikamentösen Behandlung von Insomnie ist für die Aufrechterhaltung der Lebens- und Schlafqualität eine effektive Behandlung mit kognitiver Verhaltenstherapie für die Insomnie zu berücksichtigen.

Methoden

Es wurde eine orientierende Literaturrecherche mit den Stichwörtern „sleep initiation and maintenance disorders“ und „aging“ bzw. „aged“ bei PubMed durchgeführt. Studien zur medikamentösen Behandlung von Insomnie wurden ausgeschlossen. Von den gefundenen 34 Publikationen wurden insgesamt 15 Publikationen in die endgültige Analyse miteinbezogen.

Ergebnisse

Neben der klassischen kognitiven Verhaltenstherapie für Insomnie wurden abgewandelte Formen dieses Verfahrens zur Behandlung von Insomnie im Alter in den betrachteten Publikationen verwendet. Die untersuchten Verfahren variierten in der Zahl der Sitzungen (maximal zehn) sowie im Setting (Einzel- oder Gruppentherapien, internetbasierte Therapie, Einzelsitzungen mit telefonischer Beratung). Zudem wurden die unterschiedlichen Therapieangebote nicht nur von ausgebildeten Psychotherapeuten und Ärzten durchgeführt, sondern auch andere Berufsgruppen miteinbezogen.

Diskussion

Aufgrund der demografischen Entwicklung in Deutschland ist ein Ausbau an schlafmedizinisch geschultem Personal nötig, um die Schlafprobleme bei älteren Menschen in geriatrischen Einrichtungen zu behandeln. Die hohe Prävalenz der Insomnie in der älteren Bevölkerung und der gleichzeitige Mangel an psychotherapeutischem und schlafmedizinisch geschultem Personal verdeutlichen den Bedarf der Öffnung der nicht medikamentösen Insomniebehandlung durch die schlafmedizinische Schulung von Personal aus anderen Gesundheitsberufen. Damit kann die Versorgung der älteren Insomniepatienten durch zusätzliche schlafedukative Maßnahmen gewährleistet werden.
Literatur
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Metadaten
Titel
Verhaltenstherapeutische Behandlung von Insomnie im Alter – wann und wie behandeln?
verfasst von
Prof. Kneginja Richter
Lence Miloseva
Melanie Köck
Thomas Hillemacher
Hans-Günter Weeß
Publikationsdatum
30.10.2018
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
Somnologie / Ausgabe 4/2018
Print ISSN: 1432-9123
Elektronische ISSN: 1439-054X
DOI
https://doi.org/10.1007/s11818-018-0187-z

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