Closed-Loop-Systeme – AID (automatische Insulindosierung) – Realität und Zukunft

Die Insulinpumpentherapie ist heute die gebräuchlichste Form der Insulinapplikation im Kindesalter und nimmt auch bei Erwachsenen ständig zu. Dies gilt ebenso für die kontinuierliche Glukosemessung. Beide Systeme kombiniert bieten die Möglichkeit, unter Nutzung eines Algorithmus die Insulintherapie teilautomatisch zu steuern (automatische Insulindosierung [AID]). Eine Bolusgabe vor der Mahlzeit ist Bestandteil einer erfolgreichen Behandlung und sollte Teil einer strukturierten Schulung sein. Durch ein AID-System lassen sich sowohl der HbA1c-Wert als auch die Sensorparameter der glykämischen Kontrolle senken. Auch die Lebensqualität verbessert sich. In nationalen und internationalen Leitlinien wird die AID-Therapie bei Typ-1-Diabetes als Standard im Kindes- und Jugendalter und bei nicht erreichten Therapiezielen als Therapie der Wahl im Erwachsenenalter angesehen. Das AID-System sollte durch die Nutzenden selbst nach individueller Beratung gewählt werden.

Nach Lektüre dieses Beitrags …

• können Sie zwischen einer klassischen Insulinpumpentherapie und einer teilautomatischen Insulinbehandlung (AID, „automated insulin delivery“) unterscheiden,
• ist es Ihnen möglich, klare Indikationen für einen AID-Einsatz zu stellen,
• wissen Sie um die Unterschiede zwischen verschiedenen Systemen,
• verstehen Sie, warum Basal und Bolus bei der AID-Therapie keine sinnvollen Kategorien mehr sind.

Diese Fortbildungseinheit mit 3 Punkten (Kategorie D) wurde von der Ärztekammer Nordrhein für das „Fortbildungszertifikat der Ärztekammer“ gemäß §5 Fortbildungsordnung für die nordrheinischen Ärztinnen und Ärzte vom 23.11.2013 anerkannt und ist damit auch für andere Ärztekammern anerkennungsfähig. Anerkennung in Österreich: Für das Diplom-Fortbildungs-Programm (DFP) werden die von deutschen Landesärztekammern anerkannten Fortbildungspunkte aufgrund der Gleichwertigkeit im gleichen Umfang als DFP-Punkte anerkannt [§ 14, Abschnitt 1, Verordnung über ärztliche Fortbildung, Österreichische Ärztekammer (ÖÄK) 2013].