Zusammenfassung
Intelligenzminderungen werden unterteilt in leichte, mittlere, schwere und schwerste Ausprägungen. Neben einem niedrigen Intelligenzquotienten (IQ <70) sind insbesondere alltagspraktische Fähigkeiten beeinträchtigt. Von den betroffenen Personen haben 80–85% eine leichte Intelligenzminderung. Mit ansteigender Schwere der Intelligenzminderung können zunehmend organische ätiologische Faktoren gefunden werden. Im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung liegt eine 3- bis 4-mal höhere psychiatrische Komorbidität vor. Dabei treten häufig Autismus, atypisch verlaufende Psychosen und Verhaltensauffälligkeiten auf, seltener affektive Störungen, Angst-, Zwangsstörungen und Abhängigkeiten. Zur Diagnostik gehören Familienanamnese, testpsychologische, klinische und laborchemische Untersuchungen. Psychotherapie dient v. a. dem Erlernen und Verbessern alltagspraktischer Tätigkeiten. Bewährt haben sich Response-Kontingenz-Verfahren aus der Verhaltenstherapie. Bei psychomotorischen Erregungszuständen können Antipsychotika eingesetzt werden.