Zusammenfassung
Allokationsentscheidungen in der Intensivmedizin sollten nach klar definierten Kriterien und Entscheidungsverfahren erfolgen. Dabei sind zunächst Rationalisierungsreserven durch die konsequente Berücksichtigung der verfügbaren wissenschaftlichen Evidenz und der individuellen Patientenpräferenzen sowie die Nutzung gleichermaßen effektiver, aber kostengünstigerer Alternativen zu mobilisieren. Erst dann kann es ggf. ethisch vertretbar sein, auf Maßnahmen mit einem geringen Nutzengewinn für den Patienten bei hohen Zusatzkosten zu verzichten. Unvermeidbare Triage-Entscheidungen bei der Zuteilung von Intensivbehandlungsplätzen sollten nach Möglichkeit im Rahmen einer interdisziplinären Konferenz oder im Rahmen einer klinischen Ethikberatung erfolgen.