Interaktion zwischen Herz und Hirn bei plötzlichem Herztod

Eine Interaktion von Herz und Gehirn ist schon unter physiologischen Bedingungen und unter Einbindung sympathischer und parasympathischer Nervenbahnen und beteiligter Hirnstrukturen nachweisbar. Wir zeigen Einflüsse des erkrankten Gehirns auf das Herz am Beispiel epileptischer Syndrome oder des Schlaganfalls – mit bislang heterogenen Daten zur Lateralisation der den Herzrhythmus beeinflussender Hirnfunktionen. Im klinischen Alltag bedeutsamer ist der Einfluss des Herzens auf das Gehirn im Moment des Herzstillstands. Die pathophysiologischen Prozesse der dabei entstehenden globalen Hypoxie, die ethischen Fragen über den Zeitpunkt des erloschenen Bewusstseins und die Instrumente zur Prognoseabschätzung werden hier skizziert. All diese Informationen erlauben es im Sinne einer Gesamtschau, das Ausmaß der zerebralen Schädigung zu ermessen und eine prognostische Einschätzung zu geben.