Erschienen in:
07.09.2018 | Herzinsuffizienz | Schwerpunkt: Kardiale Device-Therapie
InterAtrial Shunt Device bei diastolischer Herzinsuffizienz
verfasst von:
Prof. Dr. G. Hasenfuß, Prof. Dr. C. Jacobshagen
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 10/2018
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Zusammenfassung
Bei allen Formen der Herzinsuffizienz finden sich ein reduziertes Herzzeitvolumen und/oder ein erhöhter linksatrialer (LA) Druck. Bei der diastolischen Herzinsuffizienz („heart failure with preserved ejection fraction“) steht der erhöhte LA-Druck ganz im Vordergrund. Er führt zur pulmonalvenösen Hypertonie und zu einem erhöhten Pulmonalarteriendruck. Diese Druckparameter sind vermutlich entscheidend für die Symptomatik und Mortalität bei Herzinsuffizienz, insbesondere bei der diastolischen Form. Darauf basiert der therapeutische Ansatz, einen interatrialen Shunt zur Senkung des LA-Drucks bei diastolischer Herzinsuffizienz und pulmonalvenöser Hypertonie herzustellen. Dies erscheint zunächst paradox, da der Verschluss eines Vorhofseptumdefekts dazu dient, eine pulmonale Widerstandserhöhung und gekreuzte Embolien zu verhindern. Die Vermeidung einer pulmonalen Widerstandserhöhung und gekreuzten Embolie ist entsprechend ein entscheidender Aspekt bei der Entwicklung von Devices zur Herstellung eines interatrialen Shunts. Publikationen liegen zum InterAtrial Shunt Device (IASD®) und zum V‑Wave-Device vor. Sie lassen sich komplikations- und risikoarm implantieren. Das V‑Wave-Device ist mit einer Klappe versehen, um gekreuzte Embolien zu vermeiden. Gekreuzte Embolien wurden aber auch mit IASD® bisher nicht beobachtet und die Klappe im V‑Wave-Device zeigte erhebliche degenerative Veränderungen und Klappenverschlüsse. Hämodynamische und klinische Daten bei Patienten mit IASD® oder offenem V‑Wave-Device zeigen eine anhaltende hämodynamische Verbesserung. Die körperliche Leistungsfähigkeit und Lebensqualität steigen. Ob IASD® eine breite Anwendung bei diastolischer Herzinsuffizienz finden kann, wird aktuell untersucht. Bei ausgewählten stark symptomatischen Patienten mit diastolischer Herzinsuffizienz und pulmonalvenöser Hypertonie wird es bereits eingesetzt.