Zusammenfassung
Die Interdisziplinäre Frühförderung bildet einen wichtigen Knotenpunkt im Netzwerk Frühe Hilfen. Sie wird in ihren Grundzügen dargestellt, insbesondere die Bedingungen wirksamer Frühförderung, ihr Stellenwert im präventiven Kinderschutz sowie ihre Zielgruppen: Frühförderung können nur Kinder erhalten, die an ihnen selbst feststellbare Probleme im Sinne einer (drohenden) Behinderung aufweisen. Hingegen gelten als Indikationsgründe für Angebote der Frühen Hilfen, z. B. durch Familienhebammen, bereits in der Familie liegende Kontextfaktoren, z. B. elterliche und familiäre Belastungen. Es bedarf einer großen Durchlässigkeit zwischen beiden Systemen, die in einem Ergänzungsverhältnis stehen. Hierbei kommt v. a. den Kinderärzten eine bedeutsame Rolle zu. Abschließend werden zwei Bedingungen erörtert, die für die Vernetzung der Systeme wichtig sind: der Präventivcharakter der Frühen Hilfen und die Aufrechterhaltung der familienorientierten Frühförderung.