Erschienen in:
01.12.2012 | Originalien
Interdisziplinäre Notfallzentren
Erste Erfahrungen aus HNO-ärztlicher Sicht
verfasst von:
Dr. T. van Bremen, A. Glien, I. Gräff, A. Gerstner, A. Schröck
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 12/2012
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Zusammenfassung
Hintergrund
Interdisziplinäre Notfallzentren (INZ) sollen durch eine fächerübergreifende Kompetenz die Qualität der Patientenversorgung erhöhen und dabei den steigenden ökonomischen Anforderungen gerecht werden.
Methode
Es wurden retrospektiv epidemiologische Daten sowie Kennzahlen zur Bewegungsstatistik aller im interdisziplinären Notfallzentrum (INZ) Bonn zwischen 2009 und 2011 behandelten Notfallpatienten analysiert. Anschließend wurden über den Beobachtungszeitraum von Mai bis Juli 2011 alle HNO-Notfallpatienten hinsichtlich Diagnose, Behandlungsdringlichkeit, Therapie und Validität des Manchester-Triage-Systems (MTS) untersucht.
Ergebnisse
Im 3-jährigen Beobachtungszeitraum haben insgesamt 50.699 Patienten das INZ aufgesucht. HNO-ärztliche Notfälle waren 30,8% aller Patienten. Die zwischen Mai und Juni 2011 behandelten HNO-Notfallpatienten wiesen ein breit gefächertes Alters- (0–98 Jahre) und Erkrankungsspektrum auf. Die seltenen Akutnotfälle (4%) wurden mittels MTS bereits vor dem ersten Arztkontakt identifiziert und mit entsprechender Dringlichkeitsstufe triagiert.
Schlussfolgerung
Gemessen am Gesamtpatientenaufkommen eines INZ fallen viele Erkrankungen in das Spektrum der HNO-Heilkunde. Zur Selektion der dringenden Notfälle hat sich das MTS in der HNO-Heilkunde bewährt.