Erschienen in:
01.01.2016 | CME Zertifizierte Fortbildung
Internationale Ophthalmologie und Reisemedizin
verfasst von:
Prof. Dr. M.M. Nentwich, U. Pleyer, U.C. Schaller, V. Klauß
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 1/2016
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Zusammenfassung
Die augenärztliche Versorgung in Entwicklungsländern unterscheidet sich grundlegend von der in westlichen Industrienationen. Um einen drastischen Anstieg an Erblindungen aufgrund der wachsenden Weltbevölkerung und einer höheren Lebenserwartung zu verhindern, wurde im Jahr 1999 die globale Initiative Vision 2020 „The Right to Sight“ begründet. Ziel ist es, vermeidbare Blindheit bis zum Jahr 2020 zu reduzieren. Diese Initiative ist von Bedeutung, da die Mehrzahl an Erblindungen mit präventiven Maßnahmen vermeidbar oder durch kostengünstige Interventionen (Kataraktchirurgie) behandelbar ist. Dies kann aufgrund einer nicht ausreichenden augenärztlichen Versorgung in Entwicklungsländern nur unvollständig umgesetzt werden. Daten zu Erblindungsursachen und der augenärztlichen Versorgung in Entwicklungsländern werden in dem Beitrag diskutiert. Aufgrund einer immer größeren Mobilität der Gesellschaft und des globalen Warenverkehrs (Flüge/LKW) nimmt die Bedeutung von aus tropischen Ländern importierten Augenerkrankungen/Erregern zu. Die Unterschiede zwischen der Reisemedizin, die die Beratung von Reisenden vor und nach Auslandsreisen umfasst, und der internationalen Ophthalmologie, die sich speziell mit der Situation in tropischen Ländern beschäftigt, werden dargestellt und beispielhaft anhand wesentlicher Krankheitsbilder erläutert.