Erschienen in:
11.12.2017 | Anästhetika | Leitthema
Interventionelle Schmerztherapie an der Wirbelsäule
Diagnostikum und Therapeutikum
verfasst von:
OA Mag. Dr. med. Gregor Kienbacher, MSc
Erschienen in:
Manuelle Medizin
|
Ausgabe 1/2018
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Interventionelle Techniken sind wesentliche Bausteine der Behandlung v8on Schmerzen am Bewegungsapparat, allen voran an der Wirbelsäule. Sie kommen spätestens bei Unwirksamkeit qualifizierter konservativer Therapien im subakuten/prächronischen und chronischen Stadium zum Einsatz. Bei korrekter Indikationsstellung zeichnen sie sich durch eine schnelle, potente und lokal begrenzte Linderung von Beschwerden mit äußerst geringem Nebenwirkungsprofil aus. Die kurz- und mittelfristige Effektivität einer korrekt durchgeführten Intervention ist hinlänglich gut belegt. Somit ist eine effektivere Umsetzung von sofortigen notwendigen aktivierenden physio- oder trainingstherapeutischen Maßnahmen durch eine bessere Funktionalität der Patienten im postinterventionellen Intervall möglich. Ein wesentlicher Bestandteil derartiger Techniken sind die sich daraus ergebenden diagnostischen Aussagen, v. a. bei therapieresistenten oder chronischen Schmerzpatienten, denn Schmerzen an der Wirbelsäule werden oft viel zu früh als sog. unspezifische chronische Kreuzschmerzen abgetan. Diagnostische Blockadetechniken werden an Nozizeptoren der Facettengelenke, Iliosakralgelenke, Spinalnerven und diskoligamentärer Strukturen durchgeführt. Die daraus resultierenden Erkenntnisse sollten bei chronifizierenden Schmerzen in einem multiprofessionellen Gremium diskutiert werden, um die chirurgische Trefferquote zu erhöhen und letzten Endes die Zahl der Patienten mit „failed back surgery syndrome“ zu senken. Aufgrund vieler unterschiedlicher Techniken und eines oft unklaren und uneinheitlichen Indikationsspektrums sollten die internationalen Guidelines eingehalten werden.