01.07.2015 | Leitthema
Interventionelle Therapie bei schwer einstellbarer Hypertonie
verfasst von:
PD Dr. C. Ott
Erschienen in:
Die Diabetologie
|
Ausgabe 5/2015
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Trotz einer Vielzahl von verfügbaren Antihypertensiva weisen etliche Patienten eine therapieresistente Hypertonie (TRH) auf. Diese ist mit erhöhter Morbidität und Mortalität vergesellschaftet. Verschiedene interventionelle Methoden zur Kontrolle des Blutdrucks wurden in den letzten Jahren entwickelt.
Ziel
Die vorliegende Arbeit gibt einen Überblick zu aktuellen Studien, die interventionelle Ansätze zur Kontrolle des Blutdrucks untersuchen.
Material und Methode
Mithilfe der Datenbank PubMed wird eine Literaturrecherche vorgenommen, die wichtigsten Erkenntnisse dargestellt und ein Ausblick auf kommende Studien gegeben.
Ergebnisse
Die Intervention bei atherosklerotischer Nierenarterienstenose wird weiterhin kontrovers diskutiert. Demgegenüber ist bei einer fibromuskulären Dysplasie (FMD) eine Dilatation indiziert. Erste vielversprechende Ergebnisse einer deutlichen Blutdrucksenkung nach renaler Denervation (RDN) konnten in der Symplicity HTN-3-Studie nicht verifiziert werden. Erhebliche Mängel in der Durchführung dieser Studie lassen eine Interpretation nicht zu. Ein wichtiger Aspekt ist die Identifizierung geeigneter Patienten. Untersuchungen zeigen ein besseres Ansprechen bei leichteren Stadien der arteriellen Hypertonie. Weitere z. T. vollständig nichtinvasive Methoden zur RDN sind in der Evaluation. Die Baroreflexstimulation und die Schaffung einer arteriovenösen Fistel haben ebenfalls erste eindrucksvolle Ergebnisse gezeigt.
Schlussfolgerungen
Eine Intervention bei Nierenarterienstenose, ist mit Ausnahme einer FMD, eine individuelle Entscheidung. Aktuell sind die Empfehlungen, in denen die RDN als Therapie-Option bei schwerer TRH genannt ist, weiterhin gültig.