Zusammenfassung
Forschungsergebnisse weisen darauf hin, dass auch bei Patientinnen mit Essstörungen eine defizitäre Emotionserkennung und -regulation besteht. Die Behandlung dieser Defizite erscheint daher sinnvoll, um insbesondere mögliche aufrechterhaltende dysfunktionale Bewältigungsmaßnahmen zu reduzieren und Kompetenzen im Umgang mit Emotionen zu vermitteln. Zunächst wird dazu mit den Patientinnen die Entstehung von Gefühlen besprochen und das Konzept der Basisemotionen eingeführt. Im Anschluss daran werden die Patientinnen für die Wahrnehmung von Gefühlen über verschiedene Übungen sensibilisiert und die Funktion von Gefühlen thematisiert. Abschließend wird darauf fokussiert, woran unterschiedliche Gefühle erkannt werden können. Auf dieser Basis werden Interventionen zur Bewältigung von Gefühlen eingesetzt, beispielsweise Methoden der Spontanentspannung, wie muskuläre Kurzentspannung und Atemübungen, sowie kognitive Techniken zur Aufmerksamkeitsumlenkung und das Einüben von positiven Selbstinstruktionen.