Erschienen in:
01.07.2012 | Leitthema
Intravitreale Injektionen
Medikamente bei subretinalen Blutungen
verfasst von:
Prof. Dr. L. Hesse
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
|
Ausgabe 7/2012
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Zusammenfassung
Seit 1996 werden akute subretinale Blutungen durch intravitreale Injektionen medikamentös behandelt. Große Proteine, in den Glaskörper injiziert, passieren sowohl die Netzhaut als auch das retinale Pigmentepithel. Durch intravitreale Injektion von Gewebe-Plasminogen-Aktivator wird innerhalb eines größeren Koagels in Gegenwart von Fibrin Plasminogen zu Plasmin aktiviert. Plasmin ist eine unspezifische Protease, die das Koagel verflüssigt. Die verflüssigte Blutung verlagert sich nach unten, was durch gleichzeitig injiziertes Gas verstärkt wird. Neben diesen mechanischen Effekten auf die subretinale Blutung hemmt Plasmin auch die Angiogenese choroidaler Neovaskularisationen, weil die extrazelluläre Matrix und Wachstumsfaktoren der Membranen hydrolysiert werden. Nach einer erfolgreichen Verlagerung einer Blutung bei altersbedingter Makuladegeneration ist eine ergänzende Injektion eines VEGF („vascular endothelial growth factor“)-Hemmers sinnvoll.