Erschienen in:
14.10.2016 | Angiografie | Originalien
Intravitreales Ranibizumab für die Behandlung von retinalen angiomatösen Proliferationen
verfasst von:
Dr. J. Maaß, D. Sandner, E. Matthé
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
|
Ausgabe 6/2017
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Retinale angiomatöse Proliferationen (RAP) stellen eine Sonderform der bei exsudativer bzw. „neovaskulärer“ altersbedingter Makuladegeneration (nAMD) auftretenden Neovaskularisationen dar. Häufig sind sie mit einem massiven Visusverlust assoziiert. Intravitreales Ranibizumab ist eine häufig angewendete Therapiemethode. Allerdings ist die Effektivität geringer im Vergleich zu anderen choroidalen Neovaskularisationen.
Ziel der Arbeit (Fragestellung)
Wir untersuchten die Effektivität von Ranibizumab im späten Stadium RAP III mit retinochoroidalen Anastomosen im Vergleich zum Outcome von anderen CNV-Läsionen.
Material und Methoden
Es handelt sich um eine retrospektive Analyse von allen Ranibizumab-behandelten Patienten mit nAMD. Die Patienten wurden unterteilt in Gruppen abhängig vom Läsionstypus in RAP (klinisch identifiziert und selektiert, bewiesen durch Fluoreszenzangiographie) und in CNV-Läsion (identifiziert durch Fluoreszenzangiographie) mit Einteilung in okkult, minimal und überwiegend klassisch. Der bestkorrigierte Visus (BCVA) wurde vor (zum Zeitpunkt „Diagnose“) und während (erste, zweite, dritte Injektion) der Behandlung erhoben sowie nach der Upload-Phase (1. Kontrollvisite).
Ergebnisse
Vor der ersten Injektion verschlechterte sich der Visus in allen Gruppen (0,73 zu 0,78 logMAR für alle CNV-Läsionen; 0,95 zu 1,02 logMAR für RAP). Während der Upload-Phase kam es in der RAP-Gruppe zu keiner weiteren Visusverschlechterung, aber auch zu keiner Verbesserung (1,02 zu 1,03 logMAR), in der anderen Gruppe kam es jedoch zu einem signifikanten Visusanstieg (0,78 zu 0,67 logMAR).
Diskussion
Die Behandlung des späten Stadiums III bei RAP-Läsionen mit Ranibizumab ist effektiv. Stabilisierung des Visus kann erreicht werden – aber im Unterschied zu anderen CNV-Läsionen keine weitere Verbesserung. Daher sollten Patienten mit RAP-Läsionen so früh wie möglich identifiziert und behandelt werden.