Diabetes mellitus und ischämischer Schlaganfall

Diabetes ist einer der häufigsten Risikofaktoren für einen Schlaganfall. Mit der Dauer der Erkrankung nimmt diese Gefahr zu (nach 10 Jahren 3faches Risiko). Schon die prädiabetische Stoffwechsellage kann bei jüngeren Frauen das Risiko verfünffachen. Für die Planung der Therapie ist neben einer individuell adaptierten Blutglukosespiegelsenkung auch die Behandlung begleitender Risikofaktoren, insbesondere des Bluthochdrucks, entscheidend. Die multimodale Therapie senkt dabei das Risiko um die Hälfte. Bei älteren Patienten ist die angepasste Zielvereinbarung für das HbA1c (glykiertes Hämoglobin) elementar, um die Mortalität durch eine zu strenge Einstellung nicht zu erhöhen. Bei Hochrisikopatienten, v. a. mit Niereninsuffizienz, sollten zusätzlich moderne Antidiabetika wie die SGLT-2-Inhibitoren (SGLT: Natrium-Glukose-Kotransporter) oder GLP-1-Rezeptor-Agonisten (GLP: glukagonähnliches Peptid) eingesetzt werden, da hiervon laut einer aktuellen Metanalyse auch der nichttödliche Schlaganfall profitiert.

Nach Lektüre dieses Beitrags …

• können Sie die Relevanz des Diabetes mellitus in der Schlaganfallprophylaxe beurteilen,
• sind Sie in der Lage, die mit dem Diabetes assoziierten Risikofaktoren für einen Schlaganfall einzuordnen,
• sind Sie sich der Relevanz der frühen Risikofaktorenkontrolle zur Primärprophylaxe, insbesondere bei jüngeren Frauen, bewusst,
• können Sie aus den klinischen Daten die adäquate Planung der Sekundärprophylaxe Ihres Diabetespatienten mit Schlaganfall ableiten.

Diese Fortbildungseinheit mit 3 Punkten (Kategorie D) wurde von der Ärztekammer Nordrhein für das „Fortbildungszertifikat der Ärztekammer“ gemäß §5 Fortbildungsordnung für die nordrheinischen Ärztinnen und Ärzte vom 23.11.2013 anerkannt und ist damit auch für andere Ärztekammern anerkennungsfähig. Anerkennung in Österreich: Für das Diplom-Fortbildungs-Programm (DFP) werden die von deutschen Landesärztekammern anerkannten Fortbildungspunkte aufgrund der Gleichwertigkeit im gleichen Umfang als DFP-Punkte anerkannt [§ 14, Abschnitt 1, Verordnung über ärztliche Fortbildung, Österreichische Ärztekammer (ÖÄK) 2013].