Erschienen in:
01.04.2013 | Leitthema
Isotretinoin
Wie behandelt man richtig?
verfasst von:
A. Thielitz, Prof. Dr. H. Gollnick
Erschienen in:
Die Dermatologie
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Ausgabe 4/2013
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Zusammenfassung
Isotretinoin repräsentiert seit über 30 Jahren das effektivste und nachhaltigste Medikament zur Therapie schwerer Akneformen und kann bei 70–80 % der Patienten nach 1-maliger Behandlung eine langfristige Remission erzielen. Neue Erkenntnisse zur Beeinflussung der angeborenen Immunität, der Modulation von Wachstumsfaktoren oder der zeitabhängigen Regulation von Genen der Entzündung und des Matrixstoffwechsels ermöglichen ein verbessertes Verständnis der Dynamik der Isotretinoin-Wirkung. Die neue evidenzbasierte europäische S3-Leitlinie empfiehlt erneut den Einsatz von Isotretinoin als First-line-Medikament zur Behandlung der Acne papulopustulosa nodosa oder conglobata, insbesondere wenn prognostisch ungünstige Faktoren wie positive Familienanamnese, früher Beginn, Hyperseborrhö, Lokalisation am Stamm, Vernarbung, psychische Beeinträchtigung oder eine (persistierende) Spättypakne vorliegen. Die Assoziation einer kumulativen Gesamtdosis von > 100–120 mg/kg mit einer niedrigeren Rückfallrate kann bei Patienten mit schweren Akneformen als etabliert angesehen werden, während für mildere Akneformen „off label“ auch mit niedrigeren Gesamtdosen gute klinische Langzeitergebnisse erzielt werden können.