In Arztpraxen müssen die Konnektoren ausgetauscht werden

Die Pläne der alten Bundesregierung, die Telematikinfrastruktur bis 2025 zu modernisieren, zerbröseln gerade an der Realität. Die gematik bestätigt nun: Ärzte müssen die Konnektoren nochmals austauschen lassen. Die ursprünglichen Pläne des Gesetzgebers und der gematik, bis 2025 mit der Telematikinfrastruktur TI 2.0 Praxen, Krankenhäuser und Apotheken nicht mehr über einen Hardware-Konnektor, sondern über moderne Software an die TI anzubinden, sind offensichtlich vorläufig gescheitert. Er habe gehört, „dass alle Konnektoren ausgetauscht werden sollen“, twitterte am Dienstagabend der gewöhnlich gut informierte Gilbert Mohr, Leiter der Stabsstelle E-Health der KV Nordrhein. Der Plan, „mit Zertifikatsverlängerungen via PTV5-Update als Übergangslösung“, bis die TI 2.0 so weit sei, wäre damit Makulatur. Beschluss der Gesellschafterversammlung Auf Anfrage bestätigt die gematik nun, dass „für erste Konnektoren verschiedener Hersteller im Laufe dieses Jahres, für weitere nächstes Jahr die fünfjährige Nutzungszeit“ ablaufe. Um die Kontinuität des Betriebes auch beim Übergang zur TI 2.0 abzusichern und aufwändige Zwischenlösungen zu vermeiden, habe sich „in der Abstimmung aller Beteiligten ein Hardwaretausch als insgesamt sicherste Lösung herausgestellt“. So werde bis zur vollständigen Implementierung der TI 2.0 der Anschluss an die TI gewährleistet. „Diese Entscheidung wurde von den Gesellschaftern der gematik einstimmig beschlossen“, so die Pressestelle der Betriebsgesellschaft der gematik. Diese Einschätzung wird vom GKV-Spitzenverband und mittlerweile auch von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) bestätigt: Die Konnektoren blieben in der Umstellungsphase, in der TI 1.0 und TI 2.0 nebeneinander existieren, im Einsatz, heißt es auf Anfrage aus der Pressestelle des GKV-Spitzenverbandes. Durch die Zwischenlösung erhalte die gematik „die Chance, deutlich mehr Ressourcen in die zügige Entwicklung der TI 2.0 zu investieren“. Die ursprünglichen Pläne hatten vorgesehen, dass die Zertifikate auf den Konnektoren um zwei Jahre verlängert würden. Das hätten die Konnektorhersteller bisher aber nicht geschafft. Eine Verlängerung der Laufzeiten der Zertifikate hätte das Bundesamt für die Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) dem Vernehmen nach maximal noch zwei Jahre mitgetragen, diese Frist sei nun aber nicht mehr einzuhalten, hat die Ärzte Zeitung aus sicherer Quelle erfahren. Neue Finanzierungsvereinbarung erforderlich Die Konsequenz aus der Gemengelage wäre, dass die alte Konnektortechnik nochmals verlängert würde, der Sprung in eine modernere Umgebung würde nochmals um Jahre verzögert. Für den Austausch der Konnektoren müssten sich die Partner der Selbstverwaltung auf eine neue Finanzierungsvereinbarung einigen. Die Finanzierungsverhandlungen stünden noch aus und würden demnächst geplant, verlautete dazu vom GKV-Spitzenverband auf Anfrage. In den kommenden zwei Jahren müssen nun nochmals Techniker in die Praxen kommen, um die Konnektoren dort auszutauschen. Die Zertifikate auf den Karten, die in den Konnektoren verbaut sind (SMC-K), laufen nach fünf Jahren aus. Das heißt, die Konnektoren können bis zu fünf Jahre in der Praxis arbeiten. Eventuell könne die Zeitspanne in der Praxis auch kürzer sein, wenn der Hersteller die Konnektoren länger auf Lager habe stehen lassen, heißt es zur Erläuterung vom Spitzenverband. KBV: Dienstleister vor Ort sind die Ansprechpartner Ob am Ende tatsächlich alle Konnektoren in den Praxen ausgetauscht werden müssen, hängt davon ab, wie schnell die Entwicklung bei der TI 2.0 voranschreitet und wann die jeweiligen Zertifikate in den Konnektoren ablaufen. Die KBV empfiehlt den Ärzten, sich an ihre Dienstleister vor Ort zu wenden, um zu erfahren, wann und wie die Geräte ausgetauscht werden sollten. Dabei sei auch ein Wechsel des Konnektor-Anbieters möglich, so die KBV. Bekanntlich sind alle Geräte zumindest laut gematik-Spezifikation mit allen Praxisverwaltungssystemen kompatibel. Die neuen Konnektoren hätten wieder eine Laufzeit von fünf Jahren. Wie sich die Zwischenlösung auf die Einführung der TI 2.0 auswirken wird, ist derzeit noch nicht absehbar. Quelle: Ärzte Zeitung

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