Erschienen in:
03.11.2020 | Psychoanalyse | Neu gelesen
Jean Laplanche (1983): „Muß man Melanie Klein verbrennen?“
verfasst von:
Dr. phil. Udo Hock
Erschienen in:
Forum der Psychoanalyse
|
Ausgabe 4/2020
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Auszug
Zweifellos leidet die zeitgenössische Psychoanalyse seit geraumer Zeit an einer übermäßigen Vielstimmigkeit ihrer Protagonisten, die nicht weit von einer babylonischen Sprachverwirrung entfernt zu sein scheint. Kein(e) Analytiker(in) würde heute mit seiner/ihrer eigenen Theorie einen Alleinvertretungsanspruch innerhalb unserer Disziplin formulieren. Das war nicht immer so. Wir wissen alle, dass insbesondere zu Freuds Zeiten Differenzen zwischen den verschiedenen Akteuren zu frühen Spaltungen und Ausschlüssen führten, und auch im Gefolge neuer postfreudianischer Schulenbildungen wie zum Beispiel derjenigen Kleins und Lacans kam es aufgrund abweichender Meinungen wiederholt zu Schismen und Brüchen sowohl institutioneller als auch persönlicher Natur (Hock
2018). …