Jenseits der Empathie—beginnt die Mystifikation

Auszug

Der Verfasser dieses Kommentars beobachtet als psychoanalytisch-sozialwissenschaftlicher Praxeologe und in der Fort- und Weiterbildung Tätiger seit langem mit großer Sorge die Entwicklung der Psychoanalyse. Ihn beschäftigt besonders die Frage, welche charakteristischen Auffassungen und Gepflogenheiten als Modifikationen dazu geführt haben, dass sich ein von einem Nervenarzt entwickeltes Heilverfahren für psychogene Störungen mit klarer therapeutischer Zielsetzung vielerorts in ein zeitlich nichteingrenzbares immer mehr ausuferndes Unternehmen verwandelt hat, dass prozessual als nichtsteuerbar aufgefasst wird und häufig zu jahre- bis jahrzehntelangen unauflösbaren Verstrickungen beider Partner miteinander führt, so dass die gesellschaftliche Gestalt dieser Form von Psychoanalyse eher als Lebensform denn als Therapie imponiert. Als Protagonisten dieser Bewegung gelten Autoren, wie Bion und Laplanche. …