Erschienen in:
04.04.2018 | Kalkaneusfraktur | Übersichten
Besonderheiten bei Frakturen rund um den Kinderfuß
verfasst von:
PD Dr. F. F. Fernandez
Erschienen in:
Trauma und Berufskrankheit
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Sonderheft 3/2018
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Zusammenfassung
Frakturen des Kinderfußes sind meist benigne Verletzungen und können konservativ behandelt werden. Der überwiegende Anteil der Frakturen betrifft den Vorfuß, diese Frakturen können meist ohne besonderen Aufwand konservativ versorgt werden. Im Gegensatz hierzu treten Fußwurzelfrakturen deutlich seltener auf mit einer Inzidenz von ca. 5 %. Diese Frakturen müssen differenziert betrachtet werden insbesondere in Abhängigkeit vom Alter und der Dislokation. Ein Kinderfuß hat in Abhängigkeit vom Geschlecht des Kindes mit dem 12. Lebensjahr deutlich über 90 % seiner prospektiven Endgröße erreicht, und damit sinkt die Fähigkeit des Fußes, Fehlstellungen zu remodellieren. Die Versorgung von Fußwurzelfrakturen muss dieser Fähigkeit Rechnung tragen. Die Versorgung der Kalkaneusfrakturen wird kontrovers diskutiert, und die Tendenz zur operativen Stabilisation bei Jugendlichen mit intraartikulären Kalkaneusfrakturen ähnlich der Versorgung von Erwachsenen findet zunehmend Zuspruch. Kalkaneusfrakturen bei Kindern unter dem 6. Lebensjahr bleiben häufig unentdeckt, hier gilt es, daran zu denken. Nicht dislozierte Talusfrakturen sollten konservativ versorgt werden. Talushalsfrakturen sind die häufigsten Frakturen des Talus, bei dislozierten Talushalsfrakturen sollte die operative Versorgung – wenn möglich semioffen durchgeführt werden. Aufgrund seiner spezifischen Durchblutung stellt hier die Talusnekrose eine besondere Komplikation dar.