Erschienen in:
01.07.2011 | Leitthema
Kalziphylaxie
Pathogenese und Therapie
verfasst von:
N.-P. Hoff, Prof. Dr. B. Homey
Erschienen in:
Die Dermatologie
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Ausgabe 7/2011
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Zusammenfassung
Die Kalziphylaxie ist eine seltene Erkrankung, die von ausgedehnten ischämischen Ulzerationen und Nekrosen der Haut gekennzeichnet ist. Prädilektionsstellen sind hierbei die untere Extremität, Gesäß, Flanke und Bauchwand. Bei der Kalziphylaxie kommt es zur progredienten Kalzifizierung, subintimalen Fibrose und zur begleitenden Entzündung von Arteriolen der Kutis und Subkutis. Es kommt über die Sequenz der arteriolären Mediaverkalkung und kutaner thrombotischer Ischämie zur ulzerierenden Nekrose. Als assoziierte Erkrankungen lassen sich häufig eine terminale dialysepflichtige Niereninsuffizienz sowie ein Hyperparathyreoidismus nachweisen. Bei einer terminalen Niereninsuffizienz kommt es durch die begleitenden metabolischen Störungen wie Hyperphosphatämie, Hyperkalziämie und Hyperparathyreoidismus zur Kalzifizierungsneigung. Die Kalziphylaxie betrifft etwa 1–4% der Hämodialysepatienten. Aufgrund einer hohen Mortalitätsrate muss eine rasche interdisziplinäre Betreuung mit dem Ziel, die Wundheilung zu fördern und septische Krankheitsverläufe zu verhindern, erfolgen.