Erschienen in:
01.11.2013 | CME Zertifizierte Fortbildung
Kardiale Magnetresonanztomographie
Vom Bild zur Diagnose
verfasst von:
Prof. Dr. M. Gutberlet
Erschienen in:
Die Radiologie
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Ausgabe 11/2013
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Zusammenfassung
Die kardiale Magnetresonanztomographie (CMR) hat sich in den letzten 20 Jahren von einem forschungsorientierten bildgebenden Verfahren zu einem unverzichtbaren Routineverfahren in der kardialen Diagnostik entwickelt. Neben der rein morphologischen Darstellung der kardialen Anatomie, wo ihr nur im Bereich der Koronardarstellung das nicht-invasive Konkurrenzverfahren der Mehrzeilencomputertomographie (MDCT) überlegen ist, besteht die Stärke der CMR vor allem in der Beurteilung der Herzfunktion und der Gewebedifferenzierung. Dies verlangt vom durchführenden und diagnostizierenden Radiologen neben guten Kenntnissen in der kardialen und thorakalen Anatomie auch ein detailliertes Wissen über die verschiedenen kardiovaskulären Erkrankungen, die Hämodynamik und die Pathophysiologie. Die CMR erlaubt es, zuverlässig eine Vielzahl einfach zu erhebender quantitativer Parameter wie die ventrikuläre Ejektionsfraktion, aber auch die Regurgitationsfraktion von Klappenvitien zu ermitteln, die eine objektive Beurteilung der kardialen Funktion ermöglichen. Insbesondere mit den Möglichkeiten der Gewebedifferenzierung zur Entzündungs- und Vitalitätsdiagnostik sowie der Ischämiediagnostik durch die Adenosinstress-Magenetresonanztomographie hat die CMR im letzten Jahrzehnt ihren Siegeszug in der klinischen Routinediagnostik eingeleitet. Die CMR ist nicht nur zur Therapieentscheidung, auch im Vergleich zu nuklearmedizinischen Konkurrenzverfahren, sondern mittlerweile auch zur Prognoseabschätzung ein unverzichtbarer Bestandteil der kardiovaskulären Diagnostik.