Erschienen in:
02.05.2018 | ST-Hebungsinfarkt | Leitthema
Infarktbedingter kardiogener Schock
Prognose und Behandlung
verfasst von:
PD Dr. R. Prondzinsky, H. Lemm, A. Geppert, M. Buerke, M. Russ, K. Werdan
Erschienen in:
Medizinische Klinik - Intensivmedizin und Notfallmedizin
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Ausgabe 4/2018
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Zusammenfassung
Patienten mit ST-Strecken-Hebungs-Infarkt (STEMI) und Nicht-ST-Strecken-Hebungs-Infarkt (NSTEMI) erleiden in etwa 6–10 % der Fälle im Krankenhaus einem kardiogenen Schock. In den letzten Jahren scheint sich die Inzidenz aufgrund der invasiven Diagnostik und Therapie nach Myokardinfarkt zu reduzieren. Wichtig ist die frühzeitige Diagnose und die umgehende Einleitung einer Revaskularisation mittels perkutaner koronarer Intervention (PCI) und Stent im Rahmen des kardiogenen Schocks. So kann eine deutliche Verbesserung des Überlebens erreicht werden. Pharmakologische und mechanische Unterstützung sind notwendig, um die Perfusion des Myokards und der Organe aufrecht zu erhalten. Als medikamentöse Therapie bei infarktbedingtem kardiogenem Schock haben sich Dobutamin als Inotropikum und Noradrenalin als Vasopressor etabliert. Zur weiteren Unterstützung liegen Daten zu Levosimendan vor. Die pharmakologische Therapie wird durch mechanische Unterstützungssysteme, wie Impella (ABIOMED, Danvers, MA, USA) oder extrakorporale Membranoxygenierung (ECMO), ergänzt. Die intraaortale Ballonpumpe (IABP) spielt kaum noch eine Rolle. Die Mehrzahl der Überlebenden des kardiogenen Schocks haben langfristig nur eine geringe funktionelle kardiale Einschränkung. Dies zeigt die passagere Schädigungskomponente („stunning“, Inflammation), was die Notwendigkeit einer schnellen kreislaufunterstützenden Therapie unterstreicht.