13.03.2020 | Kardiologie | Schwerpunkt
Wissenschaftslandschaft Deutschland
verfasst von:
Dr. Dominic Millenaar, Tobias Fehlmann, PD Dr. Christian Ukena, Dr. Sean Scholz, Prof. Dr. Andreas Keller, Prof. Dr. Felix Mahfoud, Prof. Dr. Michael Böhm
Erschienen in:
Die Kardiologie
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Ausgabe 2/2020
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Zusammenfassung
In der vorliegenden Analyse wurde die Entwicklung der kardiovaskulären Forschung in Deutschland seit der Wiedervereinigung analysiert. Hierbei wurden durch geeignete Suchtermini insgesamt 51.430 Publikationen aus deutschen Instituten zwischen 1990 und 2018 bei Web of Science identifiziert und szientometrisch analysiert. Die Analyse erfolgte für die gesamte Bundesrepublik sowie für alle Bundesländer getrennt. Bei der Auswertung wurde einerseits die Gesamtanzahl aller Publikationen berücksichtigt, andererseits wurde mit dem H‑Index die Publikationsqualität untersucht. Diese Ergebnisse wurden in Relation zu Einwohnerzahl, wissenschaftlicher (Anzahl medizinischer Fakultäten) sowie finanzieller (Bruttoinlandsprodukt, Höhe der Drittmittel) Ressourcen analysiert. In einer gesonderten Analyse wurde die Geschlechterverteilung der Erstautorenschaften aller Publikationen betrachtet, bei der sich ein Anteil an weiblichen Autoren von 19,4 % zeigte, während 43,9 % federführend durch männliche Wissenschaftler veröffentlicht wurden (bei 36,7 % blieb die Geschlechterzuordnung unklar). Hierbei konnte ein Zuwachs des Frauenanteils von 19,8 % (Jahr 1990) auf 33,1 % (Jahr 2018) im Vergleich zum Männeranteil beobachtet werden. Weiterhin konnten in themenspezifischen Analysen deutliche Unterschiede nachgewiesen werden. So zeigte sich im Themengebiet der koronaren Herzkrankheit konstant die höchste Anzahl an Publikationen, während die Zahlen der Publikationen zu Klappenvitien und Herzrhythmusstörungen in den letzten Jahren deutlich zunahmen. Insgesamt zeichneten sich die Forschungsaktivitäten in Deutschland durch eine besondere Kooperationsfreudigkeit mit anderen Ländern aus.