18.11.2024 | Kardiopulmonale Reanimation | Kasuistiken
Erfolgreiche Reanimation nach Energy-Drink Konsum bei einem Patienten mit nichtvorbekannter rechtsventrikulärer Dysplasie
verfasst von:
Dr. med. A. Molitor, S. Bitaraf, S. G. Sakka
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
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Ausgabe 12/2024
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Zusammenfassung
Die vorliegende Kasuistik beschreibt den Fall eines 28-jährigen Mannes mit einer erfolgreichen kardiopulmonalen Reanimation (CPR) bei Kammerflimmern nach Konsum eines Energy-Drinks und Aufnahme einer nichtletalen Dosis Koffein. Der bis dato nichtvorerkrankte und koffeinnaive Patient war nach dem Fußballtraining und raschem Trinken von 3 Büchsen eines Energy-Drinks (480 mg Koffein, d. h. einer Menge, die er nach eigenen Angaben nie zuvor konsumiert hatte) leblos zusammengebrochen und reanimationspflichtig geworden. Nach erfolgreicher CPR und intensivmedizinischer Therapie erfolgte nach der Extubation am Folgetag im weiteren Verlauf eine differenzierte kardiologische Diagnostik. Diese ergab eine bisher nichtbekannte rechtsventrikuläre Dysplasie, sodass nach Ausschluss einer akzessorischen atrioventrikulären Leitungsbahn in der elektrophysiologischen Untersuchung die sekundär-prophylaktische Implantation eines Einkammer-ICD (implantierbarer Kardioverter-Defibrillator) erfolgte. Der Patient wurde mit einem guten neurologischen Ergebnis ohne Defizit am Tag 14 nach der Krankenhausaufnahme nach Hause entlassen. Dieser Fall soll aufzeigen, dass, auch bei nichteingeschränkter körperlicher Leistungsfähigkeit, der Konsum von Energy-Drinks mit der Aufnahme von Koffein selbst in einer nichtletalen Dosierung bei Vorliegen einer bekannten kardialen Erkrankung potenziell gefährlich sein kann.