Todesfälle unter CPR häufig mit Verletzungen assoziiert

Patienten mit nichttraumatischem Herzstillstand, deren kardiopulmonale Reanimation (CPR) erfolglos verläuft, weisen gehäuft CPR-bedingte Verletzungen auf, wie tschechische Mediziner herausgefunden haben. Das Wichtigste in Kürze zu dieser Studie finden Sie am Ende des Artikels. Ein Team aus Kardiologen und Forensikern um Jiři Karásek von der Prager Karls-Universität hat die CPR-bedingten Verletzungen von 628 obduzierten Patienten untersucht, bei denen die Reanimationsversuche nach einem nicht traumabedingten Herzstillstand ohne Erfolg geblieben waren. Als Vergleichsgruppe zogen Karásek und Kollegen 231 Patienten heran, deren Kreislauf wieder angesprungen war und die lebend auf eine Intensivstation gelangten. 87% der unter CPR Verstorbenen und 13% der bis zur Intensivbehandlung Überlebenden wiesen Verletzungen im Zusammenhang mit den Wiederbelebungsmaßnahmen auf. Als Faktoren, die mit solchen Verletzungen einhergingen, wies die multivariable Analyse höheres Alter, Reanimationsversuche durch Passanten, kardiale Ursache des Herzstillstands, längere Dauer der CPR und das Ausbleiben von Defibrillationsversuchen aus (88% der verstorbenen Patienten wiesen keinen schockbaren Rhythmus auf, verglichen mit 29% der Intensivpatienten). Thoraxverletzungen überwiegen Signifikante Unterschiede im Verletzungsmuster der verstorbenen und der überlebenden, jedoch ebenfalls verletzten CPR-Patienten ergaben sich bei skeletalen Thoraxverletzungen (97% vs. 60% der jeweils Verletzten), speziell bei Rippen- (95% vs. 60%) und Sternumfrakturen (72% vs. 20%). Leberverletzungen fanden sich bei den Patienten in der Autopsie jedoch seltener (3% vs. 13%). Der Schweregrad der Verletzungen differierte nicht. Verletzungen erwiesen sich im Übrigen auch für jene Patienten als ungünstig, die noch lebend auf eine Intensivstation eingeliefert wurden. Insgesamt betrug die 30-Tages-Mortalität in dieser Gruppe 42%, wobei sich neben kardialer Ätiologie, nicht schockbarem Rhythmus und fehlenden Reanimationsversuchen durch Laien auch CPR-bedingte Verletzungen nachteilig auswirkten: Zwei Drittel der verletzten und 38% der nicht verletzten reanimierten Patienten starben in den ersten 30 Tagen nach ihrer Aufnahme auf die Intensivstation. Kausale Zusammenhänge lassen sich zwar aufgrund des retrospektiven Designs der Studie von Karásek und Mitarbeitern nicht herstellen. Aufgrund der Verbindung zwischen CPR-bedingten Verletzungen und Mortalität selbst bei jenen Patienten, die zunächst wiederlebt werden konnten, halten die tschechischen Mediziner es aber für wichtig, Strategien zu entwickeln, mit denen sich CPR-bedingte Verletzungen vermeiden lassen. Das gelte besonders für ältere Patienten. Inzidenz und Schwere von CPR-Verletzungen hätten in den vergangenen Jahren zugenommen. Geänderte Leitlinien, die sich mit verschiedenen Kompressionstiefen bei der Reanimation befassen, sollten dies widerspiegeln. Das Wichtigste in Kürze Frage: Wie unterscheiden sich Verletzungen, die durch die kardiopulmonale Reanimation (CPR) bedingt sind, von verstorbenen und überlebenden Patienten nach einem Herzstillstand? Antwort: Verstorbene Patienten weisen signifikant häufiger CPR-Verletzungen auf als Überlebende eines Herzstillstands, wobei hauptsächlich der knöcherne Thorax betroffen ist. Bedeutung: Strategien zur Verhinderung CPR-bedingter Verletzungen sind nötig, vor allem mit Blick auf ältere Patienten. Einschränkung: Die Studie war retrospektiv angelegt, Kausalzusammenhänge bleiben unklar.

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