Erschienen in:
01.09.2013 | Schwerpunkt
Kardiorenales Syndrom
Grenzen der Herzinsuffizienztherapie
verfasst von:
L. Großekettler, B. Schmack, V. Schwenger
Erschienen in:
Herz
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Ausgabe 6/2013
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Zusammenfassung
Das kardiorenale Syndrom ist eine interdisziplinäre Herausforderung mit zunehmender gesundheitsökonomischer Relevanz. Das gleichzeitige Vorliegen einer Niereninsuffizienz ist bei herzinsuffizienten Patienten ein starker negativer Prädiktor für Mortalität. Aus diesem Grund ist für die erfolgreiche Therapie des kardiorenalen Syndroms eine enge Kooperation zwischen Kardiologen und Nephrologen erforderlich. Aber auch eine gute Compliance der betroffenen Patienten ist eine wichtige Voraussetzung, um die Symptome des kardiorenalen Syndroms zu verbessern und die Dekompensationshäufigkeit zu vermindern. Bei Patienten mit kardiorenalem Syndrom sollte zunächst eine umfassende kardiologische und nephrologische Diagnostik erfolgen. Die konservativen medikamentösen, diätetischen und ggf. elektrischen Therapieoptionen sollten unbedingt vollständig ausgeschöpft werden. Bei therapierefraktärer hypervolämischer Herzinsuffizienz kann als letzte Möglichkeit eine additive Nierenersatztherapie indiziert sein, selbst wenn noch keine terminale Niereninsuffizienz besteht. Bei akuter kardialer Dekompensation mit potenziell vital bedrohlichen Komplikationen sollte zunächst eine extrakorporale Nierenersatztherapie (z. B. Ultrafiltration oder Hämodialyse) eingesetzt werden. Falls es sich jedoch um eine therapierefraktäre Herzinsuffizienz mit chronisch zunehmender Niereninsuffizienz und rezidivierenden hydropischen Dekompensationen handelt, ist eine Peritonealdialyse zur kontinuierlichen Volumenelimination zu bevorzugen. Die ersten Auswertungen des Registers der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie (DGfN, http://www.herz-niere.de) zu Nierenersatzverfahren beim kardiorenalen Syndrom bestätigen, dass durch Peritonealdialyse die Häufigkeit der Hospitalisierung und somit auch die Lebensqualität der Patienten verbessert werden kann.