Erschienen in:
29.09.2020 | Pflege | Übersichten
Effekte von Musik in der Intensivmedizin
verfasst von:
Univ.-Prof. Dr. med. Hans-Joachim Trappe
Erschienen in:
Medizinische Klinik - Intensivmedizin und Notfallmedizin
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Ausgabe 1/2022
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Zusammenfassung
Musik spielt im Leben eines jeden Menschen nicht nur eine wichtige Rolle, sondern hat auch Effekte auf Herzfrequenz, Blutdruck und auf andere physiologische Parameter. Obgleich das Empfinden von Musik als subjektiv zu interpretieren ist, zeigen Studien, dass objektive Parameter wie Herzfrequenz, Blutdruck unter verschiedenen Umständen eindeutig durch Musik beeinflusst werden. Mittlerweile wird Musik in vielen Fachdisziplinen der Medizin, auch im Bereich der Intensivmedizin, angewendet. Besonders Schmerz, Stress und Angst können positiv beeinflusst werden, aber auch bei Patienten im Weaning, Delir oder bei operativen Eingriffen spielt Musik eine große Rolle. Nach vielen vorliegenden Berichten und guten prospektiv-randomisierten Studien ist ein positiver Effekt von Musik in vielen Fachdisziplinen der Medizin und auch in der Intensivmedizin beobachtet worden. Auch bei postoperativen Patienten, ob aus der Viszeralchirurgie, der Herzchirurgie, der Orthopädie und der Frauenheilkunde, um exemplarisch nur einige zu nennen, wurden positive Wirkungen von Musik hinsichtlich der Parameter Schmerz, Stress und Angst nachgewiesen. Auch wenn viele physiologische und pathophysiologische Zusammenhänge der Wirkung von Musik nicht im Detail geklärt sind, ist die zerebrale Verarbeitung unterschiedlicher Impulse für die Effekte von Musik entscheidend. Die besten Effekte wurden beim Hören klassischer Musik beobachtet, besonders Kompositionen von Bach, Mozart oder italienischen Komponisten sind hier zu nennen.