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21.11.2022 | Prophylaxe in der Kinderzahnmedizin | Nachrichten

Forschungsbeitrag im Bereich behindertenorientierte Zahnmedizin ausgezeichnet

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Für seine wissenschaftliche Präsentation zur Karieserfahrung bei deutschen Special-Olympics-Athleten und -Athletinnen im jungen Erwachsenenalter wurde Dr. Peter Schmidt, Oberarzt am Lehrstuhl für Behindertenorientierte Zahnmedizin an der Universität Witten/Herdecke (UW/H), in der Kategorie „Public Health/Clinical Research“ mit dem iADH Research Award 2022 in Paris ausgezeichnet. Die iADH (International Association of Disability and Oral Health) ist eine global agierende wissenschaftliche Organisation zur Förderung der Mundgesundheit von Menschen mit Behinderung und hat über 8000 Mitglieder. Dr. Peter Schmidt holt die Auszeichnung damit erstmals nach Deutschland.
Da in Deutschland seit 1989 die gesetzlichen Krankenkassen das Legen von Fissurenversiegelungen bei allen Kindern und Jugendlichen bezahlen, gilt dieses Angebot auch bei jenen mit einer Behinderung. Fissuren sind Grübchen oder Furchen auf den Kauflächen der Backenzähne. Dort können sich die Bakterien einfacher am Zahn festsetzen und eine Karies verursachen. Durch eine Versiegelung der Fissuren kann dies verhindert werden.

Bislang gibt es jedoch nur vereinzelte Untersuchungen zu Fissurenversiegelungen, die sich zudem vorrangig nur auf die Altersgruppe von Kindern und Jugendlichen mit geistiger Behinderung beziehen. Insgesamt zeigen diese Untersuchungen, dass Fissurenversiegelungen auch bei Kindern und Jugendlichen mit Behinderung dazu beitragen, Karies zu vermeiden. In einer Publikation aus dem Jahr 2021 konnte Dr. Peter Schmidt belegen, dass diese im Kindes- und Jugendalter durchgeführte präventive Maßnahme sogar bis ins junge Erwachsenenalter positive Auswirkungen auf die Zahngesundheit haben kann. Denn erstmals wurden entsprechende Daten von erwachsenen Menschen mit geistiger Behinderung aus Deutschland veröffentlicht (Link zur Publikation: https://www.mdpi.com/2077-0383/10/12/2602/htm#B25-jcm-10-02602).

Der in Paris vorgestellte Forschungsbeitrag beschreibt diesen Zusammenhang nun für eine weitere Personengruppe von Menschen mit Behinderung im jungen Erwachsenenalter – junge erwachsenen Athleten und Athletinnen, die im Jahr 2018 an den Sommer-Spielen von Special Olympics Deutschland teilnahmen. Es bestätigt somit die Erkenntnis, dass die Fissurenversiegelung bei Menschen mit Behinderungen eine kariespräventive Langzeitwirkung haben kann. Die Forschungsgruppe sieht in dieser Beobachtung einen neuen interessanten Anstoß in der zahnmedizinischen Versorgungsforschung. Künftig könnten weitere Untersuchungen derartige Fragestellungen in Bezug auf eine Langzeitwirkung von Fissurenversiegelungen auch bei anderen Personengruppen im jungen Erwachsenenalter aus der Mehrheitsbevölkerung thematisieren.


Quelle: Universität Witten/Herdecke. Kay Gropp, Unternehmenskommunikation


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