Einer Expertengruppe aus Großbritannien (GB) fiel auf, dass im Fach Kinderzahnheilkunde das Thema Kariesmanagement im eigenen Land sehr unterschiedlich unterrichtet wird. Während einige Universitäten einen sog. biologischen Ansatz in der Lehre verfolgen, werden an anderen Instituten eher veraltete Methoden (radikalere Kariesexkavation) gelehrt. Im Rahmen einer systematischen Literaturrecherche sollten daher aktuelle Leitlinien für die Behandlung von Karies bei Kindern und Jugendlichen erfasst und analysiert werden. Insgesamt konnten 8 Leitlinien für die Synthese und Interpretation ermittelt werden, die für die Qualitätsbewertung verwendet wurden. Es zeigte sich, dass sich die Empfehlungen hin zur selektiven Kariesentfernung verlagert haben. Unter bestimmten Umständen kann im Frontzahnbereich eine andere Entscheidung getroffen werden. Für „initiale Läsionen“ (mit und ohne Kavitation) empfehlen mehrere Leitlinien ein sog. biologisches Management für das Milchgebiss. Dies schließt spezifische Prophylaxemaßnahmen und die Fissurenversiegelung ein. Allerdings ist die Evidenz für die Empfehlungen sehr unterschiedlich. Dies gilt v. a. für die Klassifizierung initial kariöser Läsionen und die Behandlung früher kavitierter Läsionen. Klärungsbedarf besteht auch für die Integration der biologischen Kariesbehandlung in die Behandlungsplanung sowie zur selektiven Kariesentfernung. Außerdem wurde offengelassen, ob die Pulpotomie eine Therapiemethode ist, die in die Hand eines Spezialisten gehört.
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